Hallo, Ich bin Fabius und ich bin jetzt 18 Monate alt. Und ich habe in meinem Kurzen Leben schon so viel erlebt und das möchte ich euch heute erzählen.
Meine 4 Geschwister und ich wurden am 20 Mai geboren und liebevoll von unserer Mama versorgt. Und 1obwohl ich der kleinste im Wurf war, kam auch ich nicht zu kurz. Wir tranken, kuschelten und schliefen und unsere Mama war nie weit weg. Dann fingen wir an zu spielen und zu raufen und unsere Umwelt zu erkunden. Es war eine herrliche Zeit. Wir hatten alle so viel Spaß zusammen und keine Sorgen trübten unsere Tage.
Doch dann eines Nachts wurden wir ganz unsanft von Mamas Herrchen gepackt und in einen dunklen stinkenden Sack gesteckt, ich hörten unsere Mama winseln und weinen, er möge uns nicht mitnehmen, sie habe uns doch so lieb... und auch wir weinten weil wir zu unserer Mama zurück wollten, wir versprachen alles, wir wollten brav sein, nicht viel fressen und tun was immer er wollte, solange er uns nur bei unserer Mama lassen würde. Aber es half alles nichts, er verstand uns nicht, schimpfte Mama und schrie uns an und dann verschloss er den Sack.


Wir hatten so fruchtbare Angst. Es war dunkel und stickig und alles klang nur gedämpft und so bedrohlich zu uns hindurch. Wir weinten leise vor uns hin als wir in ein Auto geschmissen wurden, es muss wohl ein Auto sein denn wir bewegten uns, es vibrierte und klang wie eines - sehen konnte ich ja nichts -. Ich weiß nicht wie lange wir so fuhren doch irgendwann hielt es an und ich hoffte, dass er es sich anders überlegt hatte, und wir wieder bei unserer Mama sein würden. Doch er stellte den Sack mit uns nur einfach ab und verschwand dann. Durch ein paar kleine Risse in dem engen stickigen Ding kam die kühle Morgenluft zu uns herein. Ich versuchte durch einen der Risse zu schauen aber ich sah nichts Bekanntes und konnte Mama auch nicht mehr riechen. Wir kauerten uns eng zusammen. Wir hatten ja nur noch uns, und je höher die Sonne stieg umso unerträglicher wurde es hier drinnen. Wenn wir hier nicht bald herauskommen würden, dann...dann...ich wusste es doch auch nicht...
Dann ganz plötzlich wurde der Sack geöffnet und Menschen sahen auf uns hinab. Die frische Luft tat so unglaublich gut und wir fiepten sofort nach unserer Mama. Doch sie kam nicht. Stattdessen wurden wir wieder in ein Auto gesetzt und zu einem Mann gefahren. Die Menschen die uns hingebracht hatten nannten ihn Doktor. Mir wurde schnell klar, dass ich diesen Mann nicht mochte. Er tastete mich ab, schaute in meinen Mund und dann pikste er mich auch noch, dass hat ganz schön weh getan. Aber alles war besser als in dieser Tüte zu sitzen. Er sperrte uns ein paar Tage in einen kleinen Raum, aber wir bekamen genügend zu fressen und zu trinken. Und dann wurden wir schon wieder in ein Auto gesetzt. Nach unserer Mama weinten wir schon gar nicht mehr, sie würden wir wohl nie wieder sehen, und das machte mich sehr, sehr traurig.
Wir wurden zu Julia gebracht. Julia ist eine alte liebe Menschenfrau, die sich um Hunde wie uns kümmert, die ausgesetzt wurden. Und ganz langsam konnte ich den Schmerz meine Mama verloren zu haben überwinden. Wir hatten ein großes Zimmer wo wir schlafen konnten, einen überdachten Schattigen Außenbereich und dann noch einen Sonnigen Außenbereich. Zwinger nennen die Menschen diese Orte oder Shelter. Wir bekamen auch Namen. Meine kleine Schwester nannten Sie Ursula und meine drei Brüder Eric, Otsam und Jetsam und mich Fabius.
Nach diesem schrecklichen Tagen und nachdem wir uns eingelebt hatten konnten wir wieder spielen und balgen. Wir bekamen genug zu fressen und zu trinken und wenn Julia oder Carol oder ein anderer Pfleger kam dann konnten wir auch schmusen. Es war wieder eine schöne Zeit.

Dann, wir waren wohl schon gute 3 Monate hier, da kam Sie. Ihr wisst schon, dieser eine besondere Mensch, mit dem man zusammen sein möchte. Anders kann ich es nicht beschreiben. Sie kam zusammen mit unserem Pfleger, Carol - unserer Trainerin - und einem Mann herein den ich nicht kannte -später wusste ich dann, dass es mein Herrchen werden würde -. Nun jedenfalls klapperte Carol mit der Leckerchendose. Und meine Geschwister liefen sofort zu ihr, aber wie soll ich sagen. Ich wollte kein Leckerchen ich wollte zu dieser Frau. Sie rief mich ganz leise bei meinem Namen und nahm mich dann auf den Arm. Ich glaube, ich habe mich nur bei meiner Mama schon mal so wohlgefühlt. Ihre Wärme und ihr Herzschlag und ihr Duft, ich wusste einfach das ist mein neues Frauchen und kuschelte mich ganz fest an sie. Und ich glaube Sie empfand genauso, auch wenn sie glaube ich versuchte Ruhig zu bleiben, Sie war doch ein ganz klein wenig aufgeregt. Sie nahm mich mit nach draußen in das große Außengehege, aber auf dem Boden war ich nur ganz kurz, ehe ich wieder auf ihren Arm durfte. Das war wirklich ein wunderschöner Augenblick, besonders als Sie mir sagte sie sei mein neues Frauchen.
Aber mitgenommen hat sie mich leider nicht. Einerseits war ich froh noch etwas bei meinen Geschwistern sein zu können, andererseits wollte ich zu meinem Frauchen. Aber erst musste ich nochmal zu diesem 2fürchterlichen Doktor und der hat mich nochmal ganz Dolle gepiekt.
Dann endlich kam der große Tag. Ich durfte zu meinem Frauchen fliegen. Das war beängstigend und aufregend zugleich. Natürlich wollte ich schnell zu ihr, aber die Tasche in die ich gesteckt worden war und der ganze Lärm und Trouble waren doch sehr furchteinflößend, so dass ich mich in meiner Tasche ganz hinten ganz klein machte. Aber die Familie die mich im Flugzeug mitnahm war ganz lieb und verständnisvoll.
Und dann endlich, nach einem ganzen Tag Reisen und umsteigen und fliegen, hörte ich endlich wieder ihre Stimme, so dass ich mich traute und mein Köpfchen ganz zaghaft aus der Tasche streckte. Und sie war tatsächlich da. Ihre warme Hand die sich mir sanft von der Seite näherte, ihre Stimme wie sie mich Willkommen hieß. Ich war wirklich froh, dass sie endlich da war. da war auch der Rest der Reise kein Problem mehr... sie gab mir etwas zu trinken, aber essen wollte ich nicht und wickelte mich dann in eine Decke und nahm mich in den Arm, wo ich mich ganz fest ankuscheln konnte.
Ich bin unglaublich froh, dass Sie ganz schnell aufgegeben hat mich nachts zum Pipimachen aus dem Bett zu holen. Das hat mein Frauchen nämlich in den ersten Nächten gemacht, und ich dachte wirklich die spinnt. und so habe ich sie auch angeguckt. Da klingelte doch tatsächlich ihr Wecker nach nur 2 Stunden schlafen und dann zieht die mir so ein blödes Mäntelchen an und trägt mich die Treppe runter um mich in kaltes nasses Gras zu setzten. Ne, dachte ich, nicht mit mir. Überhaupt ist es da wo ich jetzt wohne irgendwie total kalt und nass. Sicher hat es auch zuhause ein zwei Mal geregnet, aber dieser war warm gewesen, das Wetter hier ist einfach nur zum verkriechen. Und das habe ich auch gemacht. Sobald sie diesen blöden Versuch aufgegeben hat bin ich wieder zu ihr ins warme Bett gekrochen und habe mich wieder ganz fest angekuschelt. Und soll ich euch was verraten? aber nicht weiter sagen... Noch heute schlafe ich jede Nacht bei meinem Frauchen und Herrchen im Bett, und immer feste angekuschelt an Sie. Und am liebsten habe ich es wenn morgens der Wecker nicht klingelt und ich so lange kuscheln kann wie ich will.
Fast so gut wie ein warmes gemütliches Bett ist ein heißes Bad. Also eigentlich sollte das total Doof sein. Schließlich ist das ja wie Regen, nur viel, viel mehr Wasser aus einmal. Aber ganz ehrlich... ich find's klasse. Wenn es draußen so kalt und ungemütlich ist, Bäuchlein, Ohren und Pfoties ganz nass und kalt sind, dann ist das total spitze... Frauchen lässt dann immer das Wasser gerade so tief ein das ich mich gemütlich reinlegen und wälzen kann und hat ganz viel Spaß dabei mir zuzusehen wie ich plantsche, und das macht richtig Spaß, wenn sie mir mein Bällchen noch mit reinlegt. Warum Sie das allerding nur toll findet wenn ich alleine da drin sitze und es ganz und gar nicht mag wenn ich mit zu ihr in die Wanne hupfe verstehe ich nicht ganz, es ist ja genügend Platz da drinnen und mein Bällchen würde ich auch mit ihr teilen, aber vielleicht ist die Badewanne ja so ein Alleindrinsitzding, Herrchen kommt da ja auch nicht mit.
Überhaupt fühle ich mich hier pudel wohl. Wir wohnen zwar mitten in der Stadt, aber es sind nur 50 Meter dann sind wir im Park und direkt auf einer Hundewiese wo ich meine ganzen Kumpels treffen kann. und 3davon habe ich eine ganze Menge. Da ist die Sunny, eine 2 Jährige Jack Russel Hündin, die ist so ein wenig wie eine große Schwester für mich. Sie war die erste Hündin die ich hier kennen gelernt habe und ist eine ganz liebe, die lässt mir fast alles durchgehen und schimpft kaum. Ihr Frauchen hat auch noch einen Pflegehund, die Tiny einen Chihuahua-Bulldoggen-Mix, ich mag sie aber sie spielt nicht so gerne.
Dann sind da Cody, Ginny und Jester. Jester ist schon 5 und manchmal sehr streng aber wenn er mitspielt haben wir immer eine ganze Menge Spaß. Cody ist 3 und Ginny 1 Jahr und mit den beiden kann man herrlichen Blödsinn machen, sich raufen und Fangespielen. Weil mein Frauchen mit deren Frauchen gut befreundet ist machen wir auch ganz viele Ausflüge zusammen und erleben richtig viel. Wir gehen Schwimmen und wandern und klettern und jeden Abend darf ich mich nochmal mit den dreien austoben. Da freu ich mich immer riesig drauf.
Oft ist da auch noch das Mopsgeschwader mit dabei. Wie jeder richtige Mann liebe ich Möpse. Und Sissi oder Hexe wie Frauchen sie begrüßt mag ich ganz besonders. Sie war meine erste große Liebe, mit ihr wollte ich so gerne kleine Hundebabys machen. Aber mein und ihr Frauchen hatte da irgendwas dagegen. Aurelia, Sissis Frauchen hat noch drei andere Möpse. Der Davinci ist sehr ruhig und an ihm kann man sich wunderbar orientieren, die Emma ist ein wenig kränklich aber eine ganz liebe, sie passt immer auf das Sissi und Anna nicht zu wild und grob werden und dann ist seit neustem noch die Anna dabei. Die ist jetzt 7 Monate alt und mit ihr kann man sich herrlich balgen.
Auch wenn mein Frauchen manchmal sehr streng ist, so führe ich doch ein ausgesprochen gutes Hundeleben und könnte es gar nicht besser haben. Ich darf kuscheln so viel ich will, muss nur ab und an mal hinnehmen dass ich kurz alleine bin und ansonsten bin ich immer dabei. Wir gehen viel spazieren und wandern und spielen natürlich ganz viel miteinander. Mein Herrchen habe ich viel besser im Griff als mein Frauchen. Von ihm bekomme ich alles was ich will und dann schimpft Frauchen mit ihm, aber ich glaube das meint sie nicht wirklich böse.
Nur manchmal da frag ich mich was wohl aus meinen Geschwistern geworden ist. Aber ich bin sicher, dass die lieben Leute vom Zypernhunde Verein auch für diese wunderbare Plätzchen gefunden haben.
So, Ich gehe jetzt nochmal schauen was meine Kumpels so machen.

Haltet die Ohren steif und ein liebes Wuff an alle anderen Zypernhunde da draußen.

Euer Fabius