Was für ein Erlebnis!
Etwas aufgeregt und mit Wehmut im Herzen, da unser Hundekind noch nicht dabei sein wird, machte ich mich zeitig auf den Weg zum Flughafen. Bewaffnet mit Block, Schreiber und Brille kam ich fast 1,5 Stunden vor Ankunft an - ich war nicht die Erste, das Ankunftsteam war schon ins Gespräch mit einer neuen Familie vertieft. Kaum war das Auto geparkt, der Weg zum Himmelsschreiber in Angriff genommen hörte die Ankunftsflut der Familien und Helfer nicht mehr auf.
Das Café war fest in der Hand des Vereins – vereinzelte „Unbeteiligte" räumten leise das Feld. Es wurden letzte bürokratische Akte vollzogen und dann erfolgte routiniert die Einweisung der Abholer. Manche holten schon den zweiten Zypernhund ab und waren daher ganz entspannt.
17:48 Uhr – fast eine halbe Stunde vor dem Plan der Schrei: Herr Schoeller kommt! Die Gesichter erhellen und die Beine werden in die Hand genommen. Ab zum Zaun um ja nichts zu verpassen. Sogar die Sonne zeigt ihre Freude und schickt ein paar helle Strahlen. In Windeseile war der Flieger geparkt und die Tür öffnete sich. Schnell wurden Wagen herangeschafft und die Boxen eine nach der anderen ganz vorsichtig nach draußen übergeben. Alle Handgriffe saßen und es war zu sehen, hier sind Profis am Werk. Die zwei Leinenhunde Doris und Marsha durften aus den Armen von Herrn Schoeller den Boden der Freiheit erstmalig berühren. Marsha im T-Shirt schüttelt sich kräftig und strotzt vor Energie. Doris ist etwas verhalten aber ist das ein Wunder bei diesem Lärm? Nun aber schnell – auf zum Vier-Pfoten-Weg und Empfangsgasse bilden. Irgendwie ging ich in der Masse unter, und fand nicht so recht einen guten Beobachtungsposten. Aber da – das ist doch Tigger mit Familie! Als Überraschungsgäste haben sie sich trotz Verletzung auch diese Ankunft nicht entgehen lassen.
Und dann wurden auch schon die Boxen geöffnet, die Leinenhunde standen noch im Hintergrund. Super routiniert wurde ein Hundekind nach dem anderen endlich den dankbaren Eltern und Pflegeltern in die Arme gelegt. Rosie ist die Erste. Im Hintergrund kann ich die stürmische Begrüßung zwischen Marsha und Ihren Menschen beobachten. Aber dann schon Nicos und nun Buster. Buster? Buster? Schwupp hatte ich den kleinen Kerl im Arm (zwischen Bock, Stift und Brille) und wurde mit stürmischen Küssen begrüßt. Herrje, ich kriege gar nichts mehr mit, wie geht es weiter? Neben uns Roula auf Augenhöhe im Arm der glücklichen „Mama". Hey Roula, neugierig schnuppert sie zu Buster rüber. Es hieß doch Du magst keine Welpen nicht? Das sieht doch aber ganz anders aus. Wer ist der oder die nächste gewesen? Ich hab's verpasst, war so niedergeküsst, dass ich die Reihenfolge nicht mehr verfolgen konnte. Nachdem mir das süße Bündel abgenommen war wurde noch eine helfende Hand bei Rosies Umkleideaktion gebraucht. Und nun? Alle Hundekinder sind in die Arme gelegt. Die ersten toben, ich sehe Angel und Buster, Tigger wuselt mit Samuel, einige der Retriever-Bande (verzeiht, dass ich Euch nicht richtig auseinanderhalten kann) fiepen herzerweichend. Wer bist Du denn? Ach Bujunka, jetzt Oskar, wie man mir fröhlich verrät. Die ersten machen sich auf den Heimweg. Zum Schluss verlassen Doris und Angel die Bildfläche, pünktlich vor Start des Regens. Es ist 18:40 Uhr. In nicht mal einer Stunde wurden erfolgreich 11 Hundekinder ihren neuen Familien oder Pflegefamilien anvertraut.
Wir hoffen, Ihr seid alle gute nach Hause gekommen und das Einleben verläuft wie erwartet. Eine Bitte an die neuen Eltern: Achtet gut auf die kleinen Seelen. Jede Einzelne von Ihnen ist etwas ganz Besonderes und hat es verdient sein Leben lang geliebt zu werden und ein schönes Hundeleben zu führen. Ihr tragt nun diese große Verantwortung und wir danken, dass Ihr Euch dafür entschieden habt. Gerne hören wir von Euch wie Euer Leben mit dem neuen Schützling verläuft.
Ihr Zypernhunde - Team