Chico 08Es ist der 19.09.2013 - mitten in der Nacht: Was ist denn nun los? Warum werde ich geweckt, komme in ein Auto, werde stundenlang durch die Gegend gefahren und dann in eine Box gepackt?

Alles ist fremd, aber da sind nette Menschen, die mir sagen, dass ich mit ihnen nach Deutschland fliege. Damit kann ich auch nichts anfangen, aber naja, dann warte ich mal ab, was weiter passiert. Ich weiß nur noch, dass man meine Box und mich in eine Kabine lud.

Nach laaaaanger Zeit kam ich endlich dort raus. Die netten Leute nahmen behutsam meine Box und fuhren mit mir von einem großen Platz in eine kleine Halle. Dort standen doch drei Menschen, zwei freuten sich, meine Menschen zu sehen, die dritte freute sich mit, aber ganz besonders über mich. Sie kniete sich vor meine Box, öffnete vorsichtig die Tür und versuchte mich zu überreden meine sicheres Haus zu verlassen. Erst wollte ich nicht, aber nach einer Weile entschloss ich mich doch, da raus zu gehen. Ängstlich schaute ich mich um, viele Menschen, viele fremde Geräusche. Meine Flugpatin nahm mich auf den Arm, kuschelte mit mir und wollte mich am liebsten mitnehmen. Ging leider nicht, da sie zu viele Stunden auf der Arbeit ist und keinen Hund solange allein lassen wollte. Eigentlich eine gute Entscheidung.

Die Frau, die mich abgeholt hat nahm mich liebevoll auf den Arm und hielt mich an sich gedrückt. So gingen wir kuschelnt zum Auto. Dort setzte sie mich behutsam in eine Tragetasche auf den Beifahrersitz. Zunächst schaute ich mich wieder verwundert um. Schließlich wollte ich wissen, wo ich war und was weiter passierte. Gut, nichts schlimmes geschah und ich entschloss mich erst einmal zu schlafen. Irgendwann hielt das Auto und ich wurde aus der Tasche gehoben. Da kam dann ein Mann, der mich sehr freundlich begrüßte. Er ging mit mir durch ein Tor und wow, da liefen doch gleich einige Kollegen auf mich zu. Sie begrüßten mich, schnupperten und bellten, ich roch auch an ihnen, zuerst mit eingezogener Rute. Dann aber zog ich meine Lefzen hoch, knurrte ganz leise und alles war gut.

Ich schaute mich in dem Garten um, fand alles ganz okay und dann, ja dann, tobten und rannten wir alle durch den Garten . Ich fühlte mich wohl und fand die anderen Hunde Klasse. Hier hätte ich bleiben können. Ging aber nicht. Christa hatte mich nur vom Flughafen abgeholt und nun warteten wir gemeinsam auf Silke, meine Pflegemama, die mich hier in einigen Stunden abholen wollte. Bei ihr sollte ich bleiben, bis mich meine Familie gefunden hätte. Die Zeit bis dahin nutzte ich für mich. Sie sollten mich hier aber gründlich kennenlernen.

Ich zeigte ihnen, dass ich mich wunderbar mit Kollegen verstehe, mit Katzen schmuse, wenn diese es denn zu lassen und Staubsauger und Rasenmäher keine Monster für mich sind. Ja und dann kam Silke. Tolle Frau, muss ich schon sagen. Die nahm mich doch auch gleich auf den Arm, setzte sich mit mir auf einen Stuhl und kraulte meinen Bauch. Genussvoll schloss ich meine Augen und fing an zu träumen. Christa schwärmte von mir, was ich doch für ein Traumhund sei. So einen hätte sie noch nie hier gehabt. Total problemlos: ich könnte zu Familien mit Kindern, die allerdings sehr lieb mit mir umgehen müssten. Ich bin ja auch ziemlich klein. Auch zu alleinstehenden älteren Damen, da ich so handlich bin. Ich wäre einfach nur toll. Sie hätte mich auch nicht mehr gehen lassen, wenn da nicht schon vier Kollegen von mir wohnen würden.

Nun gut, hier wäre noch ein Wunsch von mir: ein Kollege wäre schon schön, dann hätte ich jemanden zum spielen und toben. Schau'n wir mal, ob ich eine Familie finde, die zu mir passt. Jetzt fahren Silke und ich aber erst einmal in mein vorläufiges zu Hause.

Bis bald,
Chico

Achja, fast hätte ich es vergessen, schaut euch doch mal die Bilder und das Video an. Die Aufnahmen machten Heribert und Christa von mir in den wenigen Stunden, die ich bei ihnen verbrachte.