Am Mittwoch, 10. August, begann meine Reise mit der kleinen Tara. Sie war die letzte der Geschwister, die noch nicht in einem Zuhause angekommen ist.
Ihre Pflegemama Julie vergoss bittere Tränen, denn nur dank ihr ist Tara überhaupt noch am Leben, und so etwas bindet unheimlich...
Wenn man sich so für eine kleine Hundeseele aufgeopfert hat, fragt man sich oft: Ist es richtig, dass ich sie abgebe? Sollte ich sie behalten? Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut, aber wir alle hier wissen:
Wir schaffen Platz für den nächsten Notfall und geben unsere Zöglinge in gute Hände ab.
Die Reise mit Tara war ein pures Vergnügen. Die Kleine machte einfach alles mit, als hätte sie nie etwas anderes getan. Egal ob im Auto, auf dem Flughafen, im Flugzeug... kein Mucks kam über ihre Schnauze und sie schlief friedlich im Flugzeug. Das hätte ich mir auch von dem neben mir sitzenden, kleinen Mädchen gewünscht... aber daraus wurde leider nichts.
Am Flughafen in Hamburg angekommen, wollte Tara dann aber endlich raus aus ihrer Tasche. Ich überlegte, ob es zu gewagt sei, sie an der Leine laufen zu lassen... aber da sie ein sehr gut sitzendes Halsband und auch Geschirr hatte... wagte ich es.
Das Wagnis war eigentlich gar keines, denn Tara schaute interessiert die Menschen an, die Laufbänder auf denen die Koffer ankamen... die Trolleys... nichts schien sie zu ängstigen. Sie streckte sich, legte sich wie ein Frosch auf den kühlen Boden... einfach ein toller Hund, der mir den Flug zu einem grossen Vergnügen machte.
Es war ein wunderbares Gefühl, die kleine Maus in die Hände ihrer neuen Familie zu übergeben. Die neue Mama war in Tränen aufgelöst und konnte ihr Glück kaum in Worte fassen. Mir wurde sogar ein kleiner Blumenstrauss überreicht... eine schöne Geste.
Es ist ein gutes Gefühl für mich, auch mal die andere Seite meiner Arbeit zu sehen und die Hunde selber zu übergeben. Es gibt mir Kraft... und das benötigen wir alle hier immer wieder.
Susanne von Büren / PAWS