Um die Geschichte von Benno erzählen zu können, müssen wir dieses Mal etwas weiter ausholen.
Die Geschichte begann, als zwei Touristen Ende März einen Kurzurlaub auf Zypern machten.
Eigentlich sollte sie der Weg an einem Sonntag nach Nikosia führen, doch von Nikosia haben sie nie etwas gesehen. Die beiden möchten vorne weg betonen, dass Zypern eine wunderschöne Insel mit freundlichen Menschen ist.
Als sie an einem Nachmittag von der Autobahn herunter in Richtung Hotel fuhren, da erblickten sie zum ersten Mal etwas dunkles wuscheliges, dies aber auch nur sehr kurz. Er saß zwischen einem Garten und einem Zaun und wusste nicht wohin mit sich, denn auf der einen Seite war da dieser Zaun, eine Böschung und die Straße und hinter ihnen die Autobahn.
Sie konnten diese erste kurze "Begegnung" nicht einordnen und fuhren ein wenig bedrückt, beschämt und überrascht von diesem Moment weiter. Die Gedanken kreisten um diesen schwarzen Wuschel: "Ob er wohl ausgerissen ist, oder doch irgendwo hingehörte?" Zu kurz war der Augenblick. "Was hätten wir tun können?"
Auch abends kreisten die paar Gedanke um diesen schwarzen Wuschel: "Ob er irgendwo ausgerissen ist oder ausgesetzt wurde?"
Zwei Tage vergingen ins Land und sie liefen morgens zum Auto, da sie an diesem Tag einen Ausflug nach Nikosia geplant hatten. Eigentlich wollten sie sich die Kultur Nikosias anschauen. Aber wie so oft im Leben kommt es erstens anders und zweitens als man denkt.
Und plötzlich war er wieder da, neben ihrem Mietauto, im Schatten unter einem Baum. Da lag er nun. Einfach so. Als ob er sie gesucht hatte. Das Mietauto war mindestens 5 Kilometer Luftlinie von der Autobahnausfahrt entfernt! Und direkt ihrem Auto hatte er sich nun hingelegt... Das konnte doch kein Zufall sein!?
Die Frau des Pärchens kniete sich zu ihm hin, woraufhin er auch gleich zu ihr kam, als würde er das jeden Tag machen.
Sie dachte, so ein süßer Kerl, so verschmust und doch so verloren...
Die Gedanken kreisten und sie fragten sich, was sie tun können und was sie tun wollen. Sie waren hin- und hergerissen.
Die Frau ging wieder hoch in ihre Pension, um Wasser und trockenes Brot zu holen. Sie fragte die Mitarbeiter von der Pension, wohin man sich wenden könnte und welche Menschen auf Zypern aktiv Hilfe leisten könnten. Sie bemerkten gleich, dass die Hilfe für einen streunenden Hund nicht so selbstverständlich ist, wie bei ihnen zu Hause in Deutschland. Sie spürten überall Verwirrung, wie man sich im Urlaub um einen streunenden Hund kümmern kann?! Sie konnte das Unverständnis spüren, auch wenn die Mitarbeiter das Nötigste an Informationen weitergaben. Dennoch machte man sie darauf aufmerksam, dass sie doch besser ihren Urlaub genießen sollte und der rechtmäßige Besitzer würde sich schon melden.
Wie bereits erwähnt, es war Sonntag und eigentlich wollten sie nach Nikosia fahren. Das sollten sie auch tun, sie würden jemand verständigen, der sich darum kümmert...
Benno, wie ihn das Pärchen zwischenzeitlich getauft hatte, trank die ganze Schüssel Wasser leer.
Da standen sie nun, nicht wissend was sie wirklich tun sollten. Einerseits könnte er wirklich jemandem gehören, der ihn sucht, aber ihn einfach zurückzulassen ohne die Gewissheit zu haben!? Wieder kamen die Mitarbeiter von der Pension und gaben ihnen zu verstehen, dass sich alles von allein regeln würde und sie doch ihren Urlaub genießen sollten.
Sie stiegen also in ihr Auto und fuhren los. Aber sie kamen nur bis ans Dorfende. Sie schauten sich an und dachten nur: "Sche.iß auf Nikosia"! Dieser Spruch war von da an ihr Standartspruch und sollte es auch bis zum Ende ihres Urlaubs bleiben.
Benno war total froh das Pärchen wiederzusehen. Die Frau blieb bei ihm und ihr Mann ging hoch in die Pension, um im Internet zu recherchieren. Es musste doch irgend jemanden geben, der ihnen und Benno wirklich helfen kann.
Ihre Gedanken rotierten. Die Blicke, die süßen Augen und das Vertrauen non Benno, welches er ihnen schenkte. Am liebsten hätten sie ihn eingepackt und mit nach Deutschland genommen. Aber sie waren auf Zypern und in ihrem Zuhause in Deutschland waren bereits 2 große Hunde.
Nach einer Stunde kam der Mann aus der Pension zurück, er hatte endlich eine Telefonnummer gefunden, allerdings aus Deutschland.
Er rief Zypernhunde e.V. in Deutschland an und man gab ihnm die Nummer von Barbara. Barbara war natürlich auch an einem Sonntag erreichbar (obwohl es eigentlich ihr erster freier Tag seit Langem werden sollte, aber auch Barbara schmiss ihre gesamte Tagesplanung für Benno über Bord) und für das Pärchen und Benno gab es endlich Hoffnung.
Bis zum Treffen hatte das Pärchen noch ein wenig Zeit und so nahmen sie Benno mit ins Auto. Sie fuhren mit ihm lächelnd und mit dem Satz "Sch.eiß auf Nikosia" durch die wunderbare Gegend. Benno genoss es total im Auto zu sein und war dabei überhaupt nicht ängstlich. Sie gingen mit ihm auch paar Meter spazieren, doch Benno schien sehr angeschlagen zu sein und hatte sichtlich Schmerzen, was auch niemanden verwunderte, denn er war ja bereits mindestens zwei Tage unterwegs gewesen.
Sie fanden auf ihrem Weg einen Stausee und stiegen mit ihm hinunter. Er fing an im Wasser zu planschen und hatte großen Spaß dabei.
Dann kam Barbara und nahm sich Benno an. Benno wurde auch einem Tierarzt vorgestellt. Dieser stellte fest, dass Benno unter Hüftdysplasie leidet.
Bennos Finder sagen: "Man muss schon ein bisschen verrückt sein, wenn man wie Barbara sein Herz an die Tiere verloren hat. Aber es ist gut, dass es Euch alle gibt."
Benno ist so ein süßer, liebeswerter und freundlicher Kerl. Er ist die pure Lebensfreude und wir hoffen, dass er trotz seiner Hüftdysplasie schnell ein tolles und am besten ebenerdiges Zuhause findet.
Wir garantieren Ihnen, mit Benno holen Sie sich den puren Sonnenschein ins Haus. Schon morgens nach dem Aufwachen wird er Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Unser Dank geht an das tierliebe Pärchen, welches die Augen nicht verschlossen hat und durch ihr Herz und ihren Verstand Benno gerettet haben. Unser Dank geht auch an Barbara, die ihren einzigen freien Tag geopfert hat, um Benno aus seiner misslichen Lage zu holen. Vielen Dank an alle Beteiligten, die Benno nicht seinem Schicksal überlassen haben.
Ihr CyDRA - Team
Update Juni 2014:
Benno hatte großes Glück, er ist bereits in Deutschland und auch schon vermittelt. Wir wünschen dir ein wunderschönes Hundeleben!