Für Paddy stehen die Chancen wohl zum erstenmal in seinem Leben wieder gut... aber der Reihe nach.

Paddys Geschichte ist ja schon hier veröffentlicht worden. Man ging erst von einem Autounfall aus, bis dann Röntgenbilder an den Tag gebracht haben, dass er angeschossen worden ist und diverse Kugel in ihm drin sitzen. Operieren kann man nicht, da die Kugeln teilweise in seinen Kochen sind und hinter dem Auge, auf dem er nun blind ist. Paddy wird wohl auch immer hinken... ist aber trotzdem ein fröhlicher und verspielter kleiner Kerl.

Nun war ich heute zu Besuch bei Sabors Pflegeeltern und da war auch ein netter, zypriotischer Herr anwesend, der eigentlich den Computer der Pflegeeltern flicken sollte.

Auf meine Frage, ob er denn Zypriote sei, meinte er: Nein... ich will mich von denen distanzieren, ich möchte lieber Engländer sein. Das fand ich schon etwas erstaunlich, aber bald kam ich auf des Rätsels Lösung.

Ich hatte zufälligerweise Paddys Röntgenbilder dabei, die ich den Pflegeeltern zeigen wollte und alle waren schockiert... die Reaktion des Zyprioten waren Tränen und Fassungslosigkeit und die Aussage: Und genau deswegen möchte ich nicht Zypriote sein.

Er ging dann zu seinem Auto, kam mit einem Laptop zurück und zeigte mir Bilder von seinen Hunden. 6 Zypernpudel, allesamt leben mit ihm und seiner englischen Frau, allesamt gerettet und alle haben ein glückliches Zuhause, einen wunderschönen, grossen Garten und sehen sehr gepflegt und einfach toll aus.

Dieser Mann will nun Paddy ein Zuhause geben. Auch Paddy fand sofort Gefallen an dem Mann und wich nicht mehr von seiner Seite. Am Sonntag wird Paddy nun dort einziehen und wir werden nach ein paar Tagen schauen wie es ihm dort geht. Die Pflegeeltern kennen diesen Mann seit Jahren... von daher habe ich ein sehr gutes Gefühl.

Wichtig ist natürlich, dass die anderen Hunde Paddy akzeptieren... wenn das der Fall ist, ist Paddy vermittelt... wenn nicht, werden wir ihn natürlich wieder zurückholen... also gilt es: Daumen drücken!!!

Der nette Mann hat unzählige Fotos von Paddy gemacht, weil er die doch alle noch seiner Frau zeigen muss... ;-)

Es tat meinem Herzen mehr als nur gut, einen Zyprioten zu sehen, der sich so sehr von der Masse abhebt!!!

Update 28.3.2012
Leider scheint Paddys Leben unter einem schlechten Stern zu stehen.

Nachdem die Vermittlung zu dem zypriotischen Herrn leider gescheitert ist, weil sich seine Frau mit sovielen Hunden dann doch überfordert fühlt... Musste er vor kurzem auch seine Pflegestelle verlassen.

Seine Pflegemama rief mich unter Tränen an und wusste nicht mehr weiter. Da ihr Mann grosse gesundheitliche Probleme hat und ins Spital musste, war auch sie mit so vielen Hunden überfordert. Sie weinte als ich Paddy abholte und erzählte mir, er sei doch so ein lieber Kerl, schläft bei ihr im Bett, ist stubenrein und macht keinen Aerger... aber sie kann einfach nicht mehr.

Schweren Herzens fuhr ich Paddy zu PAWS. Ich fühlte mich grausam dabei... hatten wir ihm doch die schöne Welt gezeigt, ein Zuhause, schlafen bei Menschen... und nun sind wir Menschen diejenigen, die ihn wieder an einen Ort bringen, von dem wir wissen, dass er nicht gut für Paddy ist.

Paddy geht es sehr, sehr schlecht. Er leidet Höllenqualen bei PAWS, versteckt sich fast nur in einer Hundehütte und ist auch auf Zuspruch nicht dazu zu bewegen dort herauszukommen... Hat man ihn dann doch mal draussen, zuckt er bei jedem Geräusch zusammen, schaut einem aus unendlich traurigen Augen an und man könnte nur noch heulen.

Paddy wird immer wieder von den anderen Hunden attackiert.. so auch heute. Die anderen Hunde merken, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Er hinkt sehr stark mit dem Vorderbein, ist auf einem Auge blind.. Grund genug ihn zu mobben.

Annie und ich haben ihn heute verarztet und Annie meinte immer wieder: Arme Seele.. sie möchte ihm so gerne helfen, aber wir wissen beide nicht wie. Paddy hat mit seinem Hinken, seinem blinden Auge, dem Schrot im Körper zuviele Handicaps, als dass ihm jemand eine Chance geben würde... Im Tierheim wird er nur übersehen, weil er sich ständig versteckt...

... wir alle von PAWS hoffen, dass es doch noch ein Happyend für ihn gibt ... und es nicht noch schlimmer für ihn kommt. Er wurde jetzt zu den Welpen gesetzt... und wir hoffen sehr, dass wenigstens die ihn in Ruhe lassen und nicht attackieren.

Susi von Büren