Silverlady 01Mavro 01Es ist eine Geschichte, die ans Herz geht und ausnahmsweise geht es nicht nur um Hunde. 

Es ist nicht nur die Geschichte von Silverlady und Mavro, sondern auch von Toni, ihrer Besitzerin, und leider wissen wir bis zum heutigen Zeitpunkt nicht, wie ihre Geschichte enden wird, aber all unsere positiven Gedanken sind bei ihr.

Die beste Hilfe, die wir ihr im Moment geben können, ist ihren beiden Hunden, die sie sehr geliebt hat, eine weitere Chance zu geben. Ein Zuhause, in dem sie für immer bleiben können!

Mit Silverlady machte ich im Jahr 2012 Bekanntschaft. Da rief mich meine Freundin Ann Young an und erzählt mir, dass sie wieder einen Hund gefunden hat, ihn aber leider zu PAWS bringen muss. Sie bat mich, Silverlady dort zu fotografieren. Ich ging ihrer Bitte natürlich nach, aber Silverlady hat es nie auf die Website geschafft, weil Toni, eine 46jährige Engländerin und Helferin bei PAWS, sich so in sie verliebte, dass sie der Hündin ein Zuhause geschenkt hat.

Kurz danach nahm sie auch Mavro mit nach Hause. Mavro, ein schwarzer Pointer, der im Tierheim so unglücklich war, dass er zum Skelett abgemagert ist... Er baute mehr und mehr ab, statt zuzunehmen und wir haben ihn schon fast aufgegeben.

Beide Hunde lebten zusammen mit Toni und ihren 2 Töchtern, 6 und 9 Jahre alt nur 100 Meter von mir entfernt. Fast jeden Tag sah ich die Drei mit den Hunden spazieren gehen. Da sie zu dem Zeitpunkt 3 Hunde hatten, noch einen alten Jagdhund, hielt jeder von den Dreien einen Hund an der Leine. Alle Hunde waren so toll, dass sogar die Kleinste kein Problem hatte, einen Hund zu führen, der fast größer war, als sie selbst.

Vor einem Monat hörte ich dann Abends die Sirenen der Feuerwehr, maß dem ganzen aber keine Bedeutung bei, da es hier ständig brennt. Allerdings habe ich noch nie ein Haus brennen sehen... es sind immer Felder die abgefackelt werden. Ich hörte, das es in der Nähe ist, aber auch das war nichts ungewöhnliches.

Am nächsten Tag sah ich dann in unserer Straße die Polizei und Absperrbänder bei einem Appartementkomplex und ich wusste: Da muss etwas Schlimmeres geschehen sein. So ging ich nach Hause und forschte in der Zeitung, worauf ich folgenden Artikel fand: http://cyprus-mail.com/2014/01/07/mother-of-two-suffers-burns-in-house-fire/ Nach einem Wohnungsbrand war eine Frau mit schwersten Verbrennungen ins Spital eingeliefert worden.

Ich wusste in derselben Sekunde: Es ist Toni und war geschockt. Ich überlegte, wie ich helfen könnte und da ich wusste, das für die Kinder gesorgt wird, versuchte ich herauszufinden, wo die beiden Hunde sind. Nachdem ich Nachbarn befragt habe und auch die Polizei, bekam ich endlich einen Kontakt. Das Ehepaar, das die beiden Hunde aufgenommen hat, bat mich, ihnen zu helfen. Silverlady und Mavro waren durch das Feuer stark traumatisiert und sie konnten die beiden Hunde nicht lange behalten. Nach Rücksprache mit PAWS war klar: Die Hunde können dorthin zurück und der Plan war, so lange zu warten, bis Toni aus dem Koma aufwacht, damit man mit ihr besprechen kann, ob wir die Hunde zur Vermittlung freigeben, oder sie die Hunde wieder zu sich nehmen kann.

Das ist nun über einen Monat her. Toni liegt immer noch im Koma und ist in kritischem Zustand. Das Koma wird aufrechterhalten, wegen der Schmerzen. Beide Beine mussten amputiert werden aufgrund der schweren Verbrennungen und da sie unter Diabetes leidet, wird auch die Heilung sehr schwierig werden. Ihre beiden Töchter sind bei der Großmutter, denn leider ist der Vater der Kinder vor einiger Zeit bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

Vielleicht fragen sich einige Menschen, weshalb ich das hier alles schreibe. Ich schreibe es, weil nicht nur Tonis Geschichte ist, sondern auch die Geschichte von Silverlady und Mavro. Gerettet von einer tierlieben Frau und nun zurück im Tierheim, nach einem Albtraum, der kaum zu beschreiben ist. Bei Toni und auch bei Silverlady und Mavro hat das Schicksal so oft zugeschlagen, das man nur noch fassungslos den Kopf schütteln kann... denn einen Sinn kann es dafür nicht geben.

Beide Hunde sind immer noch ein wenig ängstlich. Silverlady mehr als Mavro, aber sie haben Vertrauen zu Menschen. Silverlady ist sehr nervös, so war es auch kaum möglich, ein gutes Foto von ihr zu bekommen. Auch sie verliert an Gewicht, da sie eigentlich ständig in Bewegung ist. Sie waren und sind immer noch sehr unglücklich im Tierheim und können natürlich nicht verstehen, weshalb sie nun wieder dort gelandet sind.

Beide Hunde hängen sehr aneinander. Sie quetschen sich teilweise zusammen in ein Körbchen, und suchen die Nähe des anderen. Natürlich wäre es ein Traum, die beiden zusammen vermitteln zu können, aber es wäre auch einzeln möglich. Wichtig ist: Beide brauchen verständnisvolle Menschen, die ihnen helfen dieses Trauma zu verarbeiten!

Für die Menschen von PAWS und für uns ist es im Moment die einzige Art von Hilfe, die wir Toni geben können, denn wir alle wissen, wie wichtig ihr diese beiden Hunde waren.

Bitte melden Sie sich bei unseren Vermittlern, wenn sie einen der beiden oder gar beide Hunde aufnehmen möchten.

Update 3.2.2014: Für Silverlady hat sich eine PS gefunden, worüber wir sehr glücklich sind. Herzlichen Dank an dieser Stelle der Pflegestelle!
Jetzt geht es noch um Mavro, der sehr leidet im Tierheim und sicherlich auch totunglücklich sein wird, wenn seine Freundin vor ihm das Tierheim verlässt. Für diesen Fall versuchen wir, hier auf der Insel eine PS zu finden, zur Überbrückung, da wir uns alle einig sind, dass Mavro sonst zu sehr abbaut.

Update 3.3.2014: Leider habe ich gestern die traurige Nachricht erhalten, dass Toni, die Besitzerin von Mavro und Silverlady verstorben ist. Dies, nachdem sie sich eigentlich erst erholt hat... Wir sind sehr traurig und haben in ihr einen Menschen verloren, der ein grosses Herz für Tiere gehabt hat. Am 16. März wird eine Spendenveranstaltung stattfinden, um die Familie wenigstens so ein wenig zu unterstützen, und ihr nach dem grossen Verlust wenigstens den finanziellen Druck etwas erleichtern zu können.
Unsere Gedanken sind bei ihren zwei süssen Töchtern, die nun Vollwaisen sind. 

Inzwischen haben wir Pflegestellen für beide Hunde in Deutschland gefunden. Sie sitzen auf gepackten Koffern und warten auf ihre Flüge.

CYDRA/Susi von Büren