Bruna kam 8. Oktober 2018 zusammen mit 5 anderen Hunden zu uns ins Tierheim. Allesamt waren sie aus sehr schlechter Haltung, entsprechend unterernährt und verängstigt. Einige haben diese Angst schnell verloren und konnten vermittelt werden, aber bei Bruna sass diese Furcht vor Menschen und eigentlich vor allem, inklusive ihrem eigenen Schatten, zu tief.
Auch nach über 8 Jahren im Tierheim, ist sie immer noch ein Hund, der nicht über seine Vergangenheit hinweg kommt. Sie hat sich natürlich an das Leben im Tierheim gewöhnt, teilt sich mit Ted zusammen einen Zwinger, spielt, zeigt Freude und hat auch zu einigen Menschen Zugang gefunden… aber kommen Fremde, dann ist die Angst wieder voll da. Stehen fremde Menschen vor ihrer Zwingertüre, benimmt sie sich, als wäre sie hochaggressiv. Dabei ist dieses Verhalten reiner Selbstschutz um zu verhindern, dass fremde Menschen zu ihr in den Zwinger kommen. Durch dieses Verhalten hat natürlich auch niemand je versucht, ihr überhaupt eine Chance zu geben.
Leider haben nicht viele Menschen im Tierheim das Bestreben, sich vor allem solchen Hunden zu widmen, die in ihrer Angst gefangen sind. Es sollte viel mehr mit Bruna gemacht werden. Man sollte sie aus dieser, für sie sicheren Umgebung herausnehmen und ihr mehr und mehr von der Aussenwelt zeigen. In den letzten Monaten wurde aber vermehrt mit ihr gearbeitet und sie hat auch da wieder gezeigt, dass sie durchaus fähig ist, zu Menschen Vertrauen aufzubauen.
Für Bruna wäre es ideal, einen souveränen Ersthund an ihrer Seite zu haben. Bei den richtigen Menschen, wäre es aber auch möglich, als Einzelhund. Bruna darf nicht mit Mitleid überschüttet werden, sondern man muss versuchen, ihr das nötige Vertrauen zu vermitteln, damit sie weiss, dass ihre neue Familie, ihre neuen Menschen, ihr sicherer Hafen sind.
Bruna sollte nicht zu Kindern vermittelt werden. Sie muss Menschen haben, die sie lesen können. Sie zeigt, wann es ihr zuviel wird und wenn sie mit dem Druck nicht umgehen kann, wobei diese Situationen sehr selten sind. Draussen muss Bruna sicher geführt werden. Gerät sie in Panik, möchte sie flüchten. Mir anderen Hunden versteht Bruna sich gut, bei gegenseitiger Sympathie. Sie weiss sich aber auch zu wehren, wenn ihr ein Hund blöd kommt. Bei Ted und Bruna besteht z.B. überhaupt keine Eifersucht, noch nicht mal wenn es ums Futter geht.
Wir wissen nicht, ob es irgendwann Realität sein wird, aber wir würden uns so sehr wünschen, dass auch für Bruna sich das Leben noch zum Guten ändern kann. Irgendwo muss es die Menschen geben, die auch einem Hund wie Bruna eine Chance geben möchten.
