Einige Tage nach Ostern 2008 habe ich auf Zypern im Hotel Aldiana meine Welpen auf die Welt gebracht. Vorher wurde ich, als ich trächtig wurde ausgesetzt. Bei der Nahrungssuche wurde ich oft geschlagen und verjagt.Voller Angst von den Schlägen und dass mir jemand meine Welpen wegnehmen könnte, bin ich immer ganz geduckt gelaufen.
Emanuele ein Mitarbeiter im Hotel war es dann, der mich und meine Welpen zum Tierarzt gebracht hat. Zwei Wochen später kam Emanuele mit einigen anderen Menschen zu mir, die ich vor lauter Angst auch wieder kräftig angebellt habe. Meine Welpen wurden auf den Arm genommen und gestreichelt, aber auch ich habe ein paar Streicheleinheiten bekommen. Das war ein schönes Gefühl. Einer von den Menschen ist mit mir dann Gassi gegangen. Die Sonne schien, es war ein wunderschöner Tag, aber am Anfang hatte ich auch vor diesem Menschen wahnsinnig viel Angst und ich nutzte die volle Länge der Leine aus, um so weit wie möglich von ihm wegzukommen. Nach einiger Zeit hockte er sich einfach hin und hielt mir seine Hand hin. Gibt es etwa doch Menschen die nicht böse sind?
Vorsichtig beschnupperte ich die Hand und wich bei jeder Bewegung zurück. Aber ich spürte, dass ich diesem Menschen vertrauen kann. Und auch die Frau, mit der er mich in den nächsten zwei Wochen noch einige Male besuchte war sehr lieb zu mir. Doch leider blieben die Besuche von den beiden danach aus und ich wurde mit meinen Welpen in ein Tierheim gebracht. Einige Wochen später kam ich in ein anderes Tierheim und hatte nur noch einen meiner Welpen bei mir.
Ich spürte, dass sich etwas verändern wird, als eine Frau kam und mich aus dem Tierheim abholte. Vor lauter Angst bin ich erst mal weggelaufen. Die Frau machte mir aber auch keine Angst und so beschloss ich doch mit ihr mitzugehen. Dann wurde es ganz gruselig. Mein Welpe und ich wurden jeder in eine große Box gesteckt und verschwanden dann in einem dunklen Raum. Plötzlich wurde es laut und alles fing an zu wackeln. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit, bis es endlich wieder ruhig wurde und wir in unseren Boxen aus der Dunkelheit befreit wurden.
Plötzlich standen zwei Menschen und eine Hündin vor meiner Box, machten Sie auf und ließen mich raus. Sie waren mir auf Anhieb sympathisch. Genau weiß ich es nicht mehr, aber ich hatte das Gefühl, dass ich die beiden schon mal gerochen und gesehen habe. Vielleicht waren es ja sogar die beiden, die mich beim Tierarzt besucht haben. Je länger ich bei den beiden und der tollen Hündin Sinah, die auch auf Zypern geboren wurde, bleiben durfte, desto sicherer bin ich mir geworden, dass es wirklich die beiden Menschen waren, die ich auf Zypern kennengelernt habe. Sie haben mich also doch nicht vergessen!
Inzwischen durfte ich schon dreimal Ostern mit Herrchen und Frauchen feiern und bekomme mit, dass immer wieder Hunde, denen es so ergeht wie mir Hilfe brauchen. Ich möchte Sie aus tiefstem Hundeherzen bitten eine Osterspende zu überweisen, damit es möglichst vielen von meinen Kameraden bald so gut gehen kann wie mir.
Ganz lieben Dank und ein herzliches Wuff,
Eure Scara