Normalerweise gibt es hier immer die "Happy End"-Geschichten der Hunde die endlich ihre eigene Familie gefunden haben.
Bei Jeannie lief das etwas anders.. gut.. aber eben nicht "happy"...
Im September 2013 kam Jeannie mit dem Flieger in ihre Pflegefamilie nach Sesslach bei Coburg im schönen Frankenland.
Sie wurde hier von Corinna aufgenommen, die selbst bereits eine eigene Ridgbackdame hat und M(H)uck von den Zyernhunden übernommen hat.
Jeannie lebte sich schnell ein und man begann nach "ihrer" Familie zu suchen.
Der erste Tierarztbesuch zur halbjährlichen Blut-Nach-Untersuchung ergab leider nichts Gutes. Jeannie wurde positiv auf Babesiosis getest und musste sich einer schmerzhaften Spritzentherapie unterziehen.
Aber Jeannie lebt nach einem wichtigen Grundsatz: Ein Zypern-Pointer kennt keinen Schmerz!
Sie hat das ganz toll gemacht und sich so gut wie nichts anmerken lassen.
Der Tierarztbesuch ergab ausserdem,
dass Jeannie eine verknöcherte Sehne am rechten Hinterlauf hat, die von einer früheren Verletzung her rührt und etwas unschön zusammgewachsen war.
Da Jeannie damit aber normal läuft, entschied man das Bein ohne weitere Eingriffe zu belassen, und nur die interessierten Famlien lediglich drauf hinzuweisen, dass sie manchmal eben schlechte Tage haben wird und vielleicht mal ein Schmerzmedikament braucht.
Bei diesen Untersuchungen wurde auch festgestellt, dass die Muskulatur der Hinterläufen und der Hüfte etwas wenig ausgebildet ist, was aber bei Tierschutzhunden aufgrund der wenigen Bewegung im Tierheim nichts Ungewöhnliches ist und sich beim vielen Laufen und Rumtollen mit dem Rudel geben sollte.
Jeannie erholte sich und wurde immer kräftiger und munterer und es wurde immer intensiver versucht eine Familie für sie zu finden.
Zwei mal war sie schon auf gepackten Koffern gesessen und jedesmal kam seitens der neuen Familien etwas dazwischen.
Jeannie schien das nicht wirklich zu stören, schliesslich liebte sie ihr Rudel und auch ihr zweibeinigs Umfeld so sehr.
Neben M(H)uck, Ashanti (dem Ridgeback) und Frauchen (Corinna) und deren Freund (Thomas) war sie auch viel bei der Mutter von Corinna, Gertrud, und deren zweibeiniger Familie und deren Hunderudel, bestehend aus einem Ridgeback-Rüden (Logan) und dem Zypernhund Mickey.
Toll oder? 4 Hunde und soviele Zweibeiner.. ach ja und die Schwester von Corinna, Miriam, kommt mir dem Zypernhund Luca auch oft vorbei.. eigentlich toll oder?
Aber das viele Rumtollen und Rennen mit den Hundis führte auch immer mal wieder dazu, dass Jeannie leichte Schmerzen in den Hinterläufen zeigte und schlecht Aufstehen konnte und auch die Muskeln in Hinterläufen und Hüfte wurden einfach nicht in dem Maße aufgebaut wie es sein sollte.
Also stand Anfang April ein weitere Tierarztbesuch an um das nochmal abklären zu lassen.
Nach einer ausgiebigen Ganganlyse wurden Röntgenbilder gemacht die eine für alle schockierende Diagnose brachten:
Jeannie hat ein beidseitiges HD-3-Symptom. Also eine beidseitig kaputte Hüfte.
Das die kleine Maus mit dieser Hüfte noch so gut und so gerne läuft und hüpft und das alles versteckt und die Schmerzen vertuscht... eigentlich unglaublich.
Auch alle vom Zypernhundeverein waren geschockt.. was nun?
Was sollte aus Jeannie werden?
Eine passende Familie für einen großen Hund mit kaputter Hüfte zu finden ist quasi unmöglich.
Die Pflegefamilie um Corinna begann damit Jeannie auf schmerzstillende und entzündungshemende Medikamente einzustellen, regelmässig mit ihr aufs Laufband zu gehen und darauf zu achten dass sie nur wenig und wenn dann langsam Treppen steigt.
Eine Familie wurde natürlich nicht gefunden. Es gab eine junge Frau namens Rebecca die Jeannie wahnsinnig gern aufgenommen hätte, aber sie hat bereits einen älteren etwas eifersüchtigen Laborbeagel und auch ihr Freund war nicht begeistern von einem weiteren Hund. Auch sie war geschockt über die Neuigkeiten.
Und dann kam eines Morgens der alles verändernde Anruf bei Corinna. Rebecca war am Apparat und meinte: "Also ich habe mich ja von Anfang an so in Jeannie verliebt und ich weiss ich kann sie nicht bei mir aufnehmen, aber ich möchte der tapferen Maus etwas Gutes tun. Ich würde gerne eine komplette Patenschaft übernehmen. Ich würde das teuere Spezialfutter, alle Medikamente und Artzbesuche für sie bezahlen wollen, ich würde gerne regelmässig vorbeikommen und mit ihr spazieren gehen und wenn ich darf, würde ich ihr sogar ein neues, eigenes Bettchen kaufen!"
Corinna war sprachlos, lief zu ihrer Mutter Gertrud und erzählte ihr das, woraufhin diese auch total gerührt war.
Und dann fiel die Entscheidung:
Jeannie bekommt ihr ganz besonderes, eigenes Dreamteam, welches versuchen wird ihr ein möglichst schmerzfreies, beschwerdenfreies und langes Leben zu ermöglichen.
Das Dreamteam besteht aus:
- Rebecca, der tollsten aller Patinen, die all die Kosten für Jeannie übernimmt und oft und lange mit Jeannie spazieren geht
- Corinna, der Dauerpflegestelle bei der Sie wohnt
- Gertrud, der Vize-Dauerpflegestelle die Jeannie mit umsorgt und sie sehr oft aufnimmt
- Miriam, die ihre Kenntnisse aus der Human-Physotherapie und Akkupunktur nutzt um Jeannie zu helfen
- Die Familien um Corinna, Gertrud, Miriam (und bestimmt auch Rebecca) die das alles zumindest indirekt mittragen und soviel Verständnis aufbringen
- Das Pflegefamilienrudel bestehend aus Logan, Ashanti, Mickey, Muck und Teilzeit-Luca die Jeannie immerwieder zum Muskelaufbau auffordern
- und last but not least der Zyperhundeverein der immer mit Rat und Tat zur Seite steht und bestimmt auch regelmässig über Jeannie berichtet.
Jeannie ist eine so tolle Hündin und so große Kämpferin die soviel Herz gibt und das so sehr verdient hat.
Hier geht es zu: Jeannie - Dauerpflegestelle in Deutschland
Wir sagen an dieser Stelle Danke an allen die an dem Großprojekt "Gutes Ende für Jeannie" beteiligt sind, besonders Rebecca für diesen großen Einsatz und vielleicht kann sich nach diesem tollen Beispiel der ein oder andere aufraffen und diesem tollen Beispiel folgen und Pate/Patin werden?
Die Hunde und Jeannie danken es so sehr!
Wir sind sehr, sehr happy mit dieser Lösung und sind uns sicher, dass Jeannie es auch so sieht...
Also doch ein "Happy End"
Liebe Grüße
Von Jeannies Dreamteam
Im Namen von Zypernhunde e.V. bedanken wir uns nochmals recht herzlich, an dieser Stelle, an alle Beteiligten, die sich so sorgsam um Jeannie kümmern !
Rebecca , Corinna, Miriam und Getrud ihr seid alle klasse und ein super Team !
DANKE !