Nachdem ich nach meiner Rückreise von Zypern, alles was liegen geblieben war aufgearbeitet habe, fertige ich nun meinen Reisebericht an.
Ich starte mal ganz normal mit Tag 1:
Da klingelte doch tatsächlich am 18.03.15 um 3:30 Uhr der Wecker, aber schnell fiel mir wieder ein warum:
Heute geht’s um 6:30 Uhr mit dem Flieger nach Zypern.
Nach einer Zwischenlandung in Wien ging es dann um 11:00 Uhr weiter nach Larnaca, dort landete ich dann um 14:45 Uhr Ortszeit. Schnell den Koffer einsammeln und nichts wie ab zum Auto.
Aber vorher musste ich noch auf Englisch umstellen, denn 1. geht alles nur auf Englisch und 2. wird auch noch englisch Auto gefahren, sprich das Lenkrad ist rechts und gefahren wird auf der linken Spur. Gott sei Dank machte ich das nicht das erste Mal und war ziemlich schnell wieder drin. Von Larnaca bis zu Susi nach Paphos sind es ca. 150 km und es darf durchschnittlich nur 100 km/h gefahren werden. Dabei kann man sich gut vorstellen wie lange die Kollegen auf Zypern unterwegs sind, wenn sie Hunde zum Flughafen nach Larnaca bringen.
Ich bin dann dort heil angekommen und die Freude Susi und ihren Mann wieder zu sehen war natürlich groß. Und super, Eike war ja auch noch da, juchhu. Ein wenig tat mir Susi’s Mann leid, 3 Frauen und den ganzen Tag nur das Thema Hunde. Aber das hat er mit Bravour genommen.
Da es inzwischen Abend war, wurde nur noch schnell was gefuttert, die Betten verteilt und ich glaube mein 2. Bein war noch gar nicht im Bett als ich schon eingeschlafen war.
Tag 2:
Heute ging es dann auch gleich richtig los:
Gleich morgens fuhren Eike und ich gemeinsam zu PAWS. Nach 3 Jahren bin ich diesen Weg das erste Mal wieder selber gefahren und bis auf einen klitzekleinen Umweg hat es dann ja auch gut geklappt.
Dort trafen wir Pete Hamilton (einer der beiden Tierheimleiter) und gemeinsam haben wir dann Bravecto an die Hunde verteilt. Dies ist ein Mittel gegen Zecken und Flöhe in Form eines Leckerlies und konnte – dank der Unterstützung durch Geldspenden – von Zypernhunde e.V. an das PAWS Shelter übergeben werden.
Die Hunde haben es mit Genuss gefressen. So easy war diese Schutzmaßnahme noch nie. Wir schafften an diesem Tag ca. die Hälfte der Hunde, denn über fast jeden Hund wurde immer noch kurz gesprochen. Es ist einfach toll die Informationen über die Hunde direkt vor Ort zu bekommen, die Hunde selber in Aktion zu sehen.
Wir fotografierten noch einige Hunde für die Homepage, Susi sah noch nach der Flugbox für Clou, Eike ging noch zu ihren Patenhunden und stattete Fergal noch einen Extrabesuch ab( pssst unter uns, ich glaube da ist Liebe im Spiel). Ich schlenderte noch einmal über das Gelände und versuchte den ersten Tag für mich zu sortieren.
Am frühen Nachmittag ging es dann nach Limassol, ein Besuch bei Waltraut . Am Abend hat Susi uns alle noch bekocht. Mmmhhh, lecker war’s – danke Susi.
Tja, und Eikes Rückflugdrama begann. Wegen des Pilotenstreiks bei Lufthansa war ihr Flug für den 20.03. gecancelt worden. Aber das steht ja schon alles in Eikes Reisebericht.
Wir haben ja nur Eikes Seite bei den Telefonaten mit Lufthansa mitbekommen und hörten von ihr immer wieder: „ Ohne meine Hunde flieg ich nicht!“
Und sie hat es hinbekommen. Eike ein dickes Danke für deinen Einsatz und deine Hartnäckigkeit. Du hast dich wacker für die Zypernhunde geschlagen.
Tag 3:
Zu Dritt starteten wir den Tag mit einer Fahrt zum Tierarzt und trafen dort auf Clou und seine Pflegemama, er bekam seine Fit for Fly Untersuchung. Danach im Gänsemarsch zum Veterinärsamt denn Clou brauchte ja auch noch seine TRACES-Papiere, damit er ausfliegen konnte. Clou fand das alles ziemlich aufregend und so ganz geheuer war es ihm nicht, aber mit ein paar Leckerlies taute er dann schnell auf.
Gegen 11:00 Uhr trafen wir dann im PAWS ein, dort wartete Pete schon auf uns, denn wir wollten ja die 2. Hälfte der Hunde mit Bravecto versorgen. Der eine oder andere Hund brauchte auch noch eine Impfung. Susi machte sich mit Kamera bewaffnet auf den Weg, um noch Hunde zu fotografieren und zu filmen. Am frühen Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg, unterwegs musste noch eine passende Flugbox für Clou besorgt werden. Wir kauften noch etwas zum Abendessen ein und zu Hause angekommen machten wir uns noch alle auf zum Hundespaziergang mit Susis Hunden.
An diesem Abend übernahm ich das kochen und am Abend trafen wir uns noch mit den Schweizer Marathonläufern die sich bereit erklärt hatten Flugpate für ihn zu sein. Vielen herzlichen Dank.
Es wurde spät!
Tag 4:
Über den tränenreichen Abschied von Clous Pflegestelle hat Eike ja schon in ihrem Bericht erzählt. Das ging auch den hartgesottenen an die Nieren. Auch von der Autofahrt hat Eike berichtet, ich kann dem nur noch hinzufügen, das ein sogenannter „Airportrun“ locker 6 Stunden in Anspruch nehmen kann. Also der Tag war gelaufen, am Abend hatte auch keiner von uns mehr Lust noch zu kochen und jeder hat sich mit einem Brot und Frikadellen vom Vortag beholfen.
Denn eigentlich begann jetzt auch schon Tag 5:
Um 00:30 Uhr war für uns Frauen die Nacht zu Ende, Eike musste mit ihrer wertvollen Fracht nach Larnaca zum Flughafen gebracht werden. Natürlich hat Eike auch schon von diesem Tag erzählt, aber es ist ja auch ihre Geschichte.
Wir trafen uns kurz nach 1:00h mit Pete und übernahmen Candy und Bess die mit Eike auf die Reise gingen.
Ich hatte ja darauf gesetzt auf der Fahrt zum Flughafen auf der Rückbank etwas schlafen zu können, aber da hat Bess nicht mitgemacht. Sie hat sich so sehr an mich gedrückt und fast auf meinem Schoß gesessen, dass an einschlafen nicht zu denken war. Okay, dann nicht.
Das Einchecken ging problemlos, die Hunde akzeptierten ihre Boxen und wir verabschiedeten uns von Eike. Die nun den langen Weg nach Hause antrat.
Eike es wäre toll, wenn wir noch einmal eine gemeinsame Zeit auf Zypern haben.
Auf der Rückfahrt habe ich dann als Beifahrer Susi den Kasper gemacht, damit sie nicht einschläft.
Boh, waren wir müde. Und mittendrin startete Tag 5:
Kurz vor Paphos sahen wir dann einen Flieger über uns, das konnte nur Eike sein. Aber sie hat es nicht geschafft, dass der Pilot noch mit den Flügeln winkt. Bestimmt beim nächsten Mal.
Zu Hause versuchten wir noch ein wenig zu schlafen, aber nach 2 Stunden war es dann für uns vorbei.
Wir sind dann wieder zu PAWS gefahren, dort lernte ich dann Mathew Harris kennen (er ist der zweite Tierheimmanager).
Woran erkennt man auf Zypern einen Tierheimmanager?
Er hat immer ein Telefon am Ohr!
Wie oft musste ich den Satz hören: Es tut mir leid, ich habe keinen Platz mehr im Tierheim. Und den Männern standen dabei fast die Tränen in den Augen, denn die Saison in der die Hunde ausgesetzt werden startet jetzt erst. Und bald werden die Welpen kommen, die Jagdsaison wird untaugliche streunende Jagdhunde aus den Bergen in die Städte bringen. Ich möchte gar nicht wissen wie viele Welpen zu Ostern an Kinder verschenkt werden und in kürzester Zeit ausgesetzt werden, weil sie nicht klein und niedlich blieben.
Diese Tatsachen rühren auch die härtesten Herzen und fast ohnmächtig stehen die Helfer vom PAWS vor der Situation. Aber selbst wenn das Tierheim Platz für 500 Hunde hätte, wäre es wohl immer voll. Zurzeit werden im PAWS um die 180 Hunde versorgt. Einige von Ihnen sind schon ihr ganzes Leben dort, einige sind gerade erst gekommen, aber jeder einzelne wäre lieber in einem richtigen zu Hause.
Am Wochenende geht es im PAWS zu wie in einem Bienenstock, denn viele tierliebe Menschen kommen und gehen mit den Hunden auf dem langen Zufahrtsweg spazieren. Fast jeder geht 3 bis 4mal mit einem anderen Hund die Strecke, somit können viele Hunde in den Genuss einer Abwechslung kommen und lernen nebenbei auch noch Halsband und Leine kennen.
An diesem Tag haben wir nur noch die Boxen für den nächsten Flug kontrolliert und sind dann zu Bett gegangen, jeder angefüllt mit seinen Gedanken und Eindrücken.
Tag 6:
„Andrea, ich muss heute arbeiten, du musst heute alles alleine machen.
Erst musst du zum Tierarzt, dann zu PAWS und dort Mathew mit den Hunden abholen, wieder zum Tierarzt und danach zum Veterinärsamt. Am besten nimmst du den Weg den wir beim letzten Mal gefahren sind, das ist der kürzeste. Du hast ihn dir doch gemerkt?“
Na klar Susi, beim Strandstück links ab, dann über die 25 Staßenschikanen und beim Tierarztschild rechts ab. Dann wieder zurück bis zur Straßenecke an der Tankstelle links, und noch nochmal links dann rechts, wenn ich richtig bin ist da auf der re. Seite ein Car Wash, ist es nicht da bin ich falsch.
Dann so lange gerade aus bis ich das rosafarbende Haus sehe, danach die nächste Straße re. An der Kreuzung wieder rechts und auf der li. Seite ist das Vet-Amt, aber da muss ich ja erst nach dem PAWS hin, also fahr ich an der Kreuzung gerade aus und nach dem 2. Kreisel auf die Autobahn dort ist es dann die 3. Abfahrt, den Rest des Weges kenne ich ja.
Vom PAWS bin ich einfach hinter Mathew hinterher gefahren, so konnte ich mich nicht verfransen ;-)
Und so kamen wir mit allen Hunden bei Dr. Aris an und danach sicher beim Vet-Amt, Baldric, Ali, Steffi, Billy und Jasper erhielten ihr Fit to Fly und ihre TRACES-Papiere.
Im Tierheim zurück habe ich die Hunde, die mit mir nach Deutschland reisen sollten, gebürstet, teilweise gewaschen, die Ohren gereinigt und somit schick für die Reise gemacht.
Die Hunde die zusammen in einer Box fliegen sollten, wurden immer gemeinsam in einem Zwinger untergebracht, damit es in der Box keinen Stress geben konnte.
Aber die haben sich alle prima verstanden.
Kyle und Tricia wurden von ihrer Pflegestelle für die Reise vorbereitet und dann erst am Abflugtag zum Treffpunkt gebracht.
Der sechste Tag klang dann mit dem obligatorischen Hundespaziergang aus und
Tag 7 begann:
Auch heute war ich wieder im PAWS und habe geholfen wo ich nur konnte, alle Hunde wurden für die Ausreise mit passenden Halsbändern versehen, Klein-Ali bekam ein Geschirr angepasst und die Reisetasche wurde für sie noch ausgesucht.
Ich möchte an dieser Stelle versuchen die Atmosphäre vom PAWS zu beschreiben:
Man trifft dort jeden Morgen(die meisten starten um 5:30 Uhr) ehrenamtliche Helfer die die Zwinger und Freiläufe von den Hinterlassenschaften der Hunde reinigen. Die Helfer arbeiten fast immer in der gleichen Sektion und kennen dadurch ihre Pappenheimer recht gut. Wenn die Helfer sich durch die Gebäude bewegen ist es sehr ruhig im Tierheim, nur wenn einer durch den Hauptgang geht fangen viele Hunde an zu bellen. Wenn Fremde das Gebäude betreten wird fast von allen Seiten angeschlagen. Die Hunde bekommen aber sehr schnell mit, wer an mehreren Tagen aufeinander da ist und so beruhigten sie sich auch bei mir bald.
Jeder Zwinger wird tägl. mit einer Wischdesinfektion gereinigt und an jedem Anfang und Ende einer Sektion steht ein Gefäß mit einer Desinfektion für die Schuhe, ebenso findet man dort auch die Händedesinfektion. Somit wird erreicht, dass Erkrankungen nicht durch das ganze Tierheim verteilt werden.
Ebenso gibt es einen Extraabteilung für frischoperierte Tiere, ein Welpen-Bereich und einen Kreissaal mit anschließendem Mutter-Kind- Bereich .
Zu guter Letzt gibt es noch einen Quarantäne-Bereich für Tiere mit ansteckenden Krankheiten.
Überall auf dem Gelände stehen Bäume, oft wildgewachsene Orangen (aber die schmecken nicht, sag ich aus Erfahrung. Die sind gaaaanz sauer)
Ebenso findet man dort Pampelmusen und Zitronenbäume. Gerade jetzt in dieser Jahreszeit ist es schön, weil diese Bäume Früchte tragen und es leuchtet aus den grünen Blättern in Gelb und Orange heraus.
Die Handtücher die in den Zwingern ausgelegt werden, damit die Hunde es in der Nacht nicht so kühl haben, wehen frisch gewaschen in einer leichten Brise und gegen 11:00 Uhr kann man die Helfer beim gemeinsamen Kaffee im offenen Bereich der Küche antreffen.
Fremde werden immer freundlich in der Runde aufgenommen und alle sprechen dort über das was in ihrer Sektion so gewesen ist.
Mal erschallt fröhliches Lachen aus der Ecke, manches Mal wird über die ernsten Themen gesprochen und hin und wieder werden, aus verschiedenen Gründen, Tränen vergossen.
Sei es vor Freude, weil wieder ein Hund in sein neues zu Hause entlassen wird oder auch weil einer der älteren oder kranken Hunde über die Regenbogenbrücke gegangen ist.
Immer wieder betonen die Helfer, wie toll sie es finden, dass die Hunde in Deutschland Menschen bekommen die sie lieben und ihnen das geben was zu einem glücklichen Hundeleben gehört.
Ihr Helfer von PAWS – ihr macht einen super Job und ohne Euch würde es den Tieren dort um einiges schlechter gehen. Vielen Dank an alle auf Zypern!
Ja, so ist es dort in dieser Jahreszeit, aber es geht auch anders. Im Winter ist es, besonders nachts, sehr kalt. Und im Sommer geht es locker an die 40° bis 45°C heran, deswegen starten die Helfer auch immer frühmorgens mit der Arbeit, denn in der Mittagshitze ist es draußen kaum auszuhalten und schon gar nicht mit körperlicher Arbeit. Für die Hunde ist auch jetzt die schönste Zeit, denn die Temperaturen am Tage sind sehr angenehm und in der Nacht wird es nicht so eisig.
Um das was ich hier versucht habe zu beschreiben, besser verstehen zu können, hilft bestimmt der Mehrteiler den Silvia (eine ehrenamtliche Helferin vom PAWS) für uns schreibt. Teil 1 + 2 sind bereits auf unserer Homepage. Darin stellt sie das PAWS mit seinen einzelnen Sektionen vor. Silvia, auf diesem Weg noch ein dickes Danke schön.
Angefüllt mit vielen Eindrücken ging es wieder zu Susi und dort ließen wir gemeinsam den Tag ausklingen.
Es klingt evtl. immer so, als wenn das alles nicht so viel Zeit in Anspruch nimmt. Aber allein die Fahrten verbrauchen sehr viel Zeit. Man kann fast gar nichts zu Fuß erledigen, oft sind Fahrtstrecken von 20 bis 30 Min. zwischen den einzelnen Stationen, oftmals auch länger, weil man sich durch überfüllte Straßen quälen muss. Von Susi bis zum PAWS ist man allein schon mind. 45 Min. unterwegs, mit dem Auto!
Also eben mal hin ist nicht, so ein Tag muss recht straff durchorganisiert sein, sonst ist es logistisch kaum möglich.
Tag 8:
Mein Abreisetag startete morgens gegen 6:30 Uhr. Heute habe ich den letzten Kaffee für Susi und ihren Mann vorbereitet. Es hieß Koffer packen, Boxen zusammen bauen, ein letztes Mal alle Papiere checken und dann ging es wieder zu PAWS. Diesmal in 2 Autos, denn ich musste meinen ja am Flughafen wieder abgeben.
Dort angekommen trafen wir Pete und Mathew und warteten auf die Pflegemama von Kyle und Tricia.
Als alle da waren, wurden die Hunde in ihre Boxen gebracht und die Boxen auf die Autos verteilt. Also auf Susi’s und Pete’s Autos, denn in meine kleine Reisschüssel passte keine von diesen großen Boxen rein. Im Konvoi ging es dann nach Larnaca zum Flughafen, ich habe mein Auto abgegeben und dann checkten wir die Hunde ein. Auch hier ging alles ohne Probleme und wir verabschiedeten uns noch voneinander. Bitte kurz, denn ich hasse Abschiede.PeteMathew
Euch allen ein riesiges Danke schön für eure Zeit und die freundliche Aufnahme. Für die guten Gespräche mit Pete und Mathew und das ihr mich alle für diese Zeit an eurem Leben habt teilhaben lassen.
Besonders dicken Dank an Susi und ihren Mann, die mich für eine Woche bei sich beherbergt haben.
An dieser Stelle möchte ich mal ein Danke an alle unsere Partner aussprechen, ihr habt es nicht immer leicht mit uns, aber steht uns trotzdem immer zur Seite und holt uns manchmal auch wieder auf den Boden zurück.
Jetzt aber ab in den Flieger nach Wien, den in Hamburg werden wir schon sehnsüchtig erwartet.
Klein Ali durfte ja bei mir in der Kabine mitfliegen und hat sich vorbildlich in ihrer Reisetasche verhalten.
In Wien hatten wir noch etwas Zeit bis es nach Hamburg weiter ging und ich habe Ali aus ihrer Tasche gelassen und sie an die Leine genommen. Klein Ali hat dann auch gleich neugierig die Umgebung erkundet und war der Brüller für die Mitreisenden.
Mit ihrem Charme hat sie dann auch gleich versucht den Einen oder Anderen um den Finger zu wickeln. Sie hat sich wirklich prima benommen und nach der Wartezeit konnten wir dann (Ali wieder in ihrer Reisetasche) den letzten Rest unserer Reise antreten.
In Hamburg angekommen wartete eine kleine logistische Herausforderung auf mich, denn ich musste mit 3 Wagen, beladen mit 3 Boxen , einer Puppytasche und meinem Koffer zu den wartenden End-und Pflegestellen hinkommen. Aber da hat mir doch gleich ein lieber Mitarbeiter des Hamburger Flughafens seine Hilfe angeboten und somit seinen Teil für den Tierschutz geleistet.
Und da waren sie dann auch alle, Eike hat mir beim Verteilen der Hunde geholfen und mein Mann war mit dem Fotoapparat bewaffnet.
Die Pflegestellen standen bereit und Kyle’s neue Familie wartete auch schon ungeduldig auf die Ankunft.
Tja, und dann wurde ausgepackt:
Ali ging zu ihrer Pflegstelle nach Kiel und hat dort auch gleich einen Kumpel.
Kyle wurde von ihren neuen Familienmitgliedern abgeholt und musste sich das erste Mal von ihrer Schwester Tricia trennen.
Tricia ist in einer Pflegestelle in Kiel und hat jetzt schon ernsthafte Interessenten gefunden
– Baldric ging in seine Pflegestelle nach Ihlow
– Billy zog bei seiner Pflegefamilie in Hasbergen ein
– Jasper können sie in seiner Pflegestelle in Berumbur besuchen
– Steffi ist in eine Pflegestelle nach Oldenburg gegangen und inzwischen hat sie ihr richtiges zu Hause gefunden.
Steffi, Baldric, Billy und Jasper ließen wir in ihren Boxen, denn ihre Reise ging noch weiter nach Oldenburg. Dort wurden sie dann von ihren Pflegestellen abgeholt und in der Nacht waren dann alle zu Hause.
Nachdem dann alle Arbeit getan war, die Hunde auf dem Weg in ihre neue Familien waren, die Boxen verstaut und wir uns noch alle voneinander verabschiedet hatten, fiel ich „hundemüde“ auf den Beifahrersitz und war froh, dass mein Mann mich nach Hause chauffierte.
Ich weiß aber auch nicht, ob ich das hinbekommen hätte, denn das Lenkrad war schon wieder auf einer anderen Seite und es wurde auf einmal wieder auf der re. Spur gefahren. Alle redeten deutsch und ich musste nicht mehr deutsch denken und englisch sprechen.
Ich glaube das Alles hätte ich an dem Abend nicht mehr hinbekommen.
Und so bin ich mit enorm vielen Eindrücken und einem kleinen Gefühlchaos ( glücklich wieder ein paar Hunden auf dem Weg in ein neues, besseres Leben helfen zu können und traurig, weil ich weiß wie viele Fellnasen noch auf Zypern warten und einige davon vielleicht nie ein zu Hause finden) zu Hause angekommen und nur noch in mein Bett gefallen.
Und so endeten 7 Tage Zypern.
Eure/Ihre Andrea Mehmel