„Oh du fröhliche“ – es ist Heiligabend.
Papa und Mama haben ein ganz besonderes Geschenk für ihre neunjährige Tochter. Sie wünscht sich schon lange einen Hund. Und wie es der Zufall so will, gab es beim Bauern, um die Ecke, Welpen.
Was freuen sich Mama und Papa, wenn die Tochter den kleinen Wusel unter dem Tannenbaum sieht.
Das Mädchen wartet ganz ungeduldig in ihrem Zimmer, weil Mama und Papa so ein riesen Geheimnis um ihr Geschenk machen. Ihre Eltern bereiten derweil in der Küche das Essen vor. Der kleine Wuselwelpe ist schon im Wohnzimmer, wo alle anderen Geschenke auch sind.
Die Kleine hört ihre Eltern rufen. Sie rennt ganz schnell in die Küche. Ihre Eltern sind auch schon ganz aufgeregt, wie die Tochter wohl auf den Welpen reagieren wird. Sie gehen gemeinsam in das Wohnzimmer. Aber was sie dort erwartet, damit hätten sie wirklich nicht gerechnet.
Bescherung zu Weihnachten.
Der kleine Welpe tollt fröhlich zwischen dem zerrissenen Weihnachts-Geschenkpapier umher, er hat Lametta auf dem Kopf und der Tannenbaum steht auch nicht mehr gerade. Zwischen zerbrochenen Weihnachtskugeln finden sich noch die Hinterlassenschaften von dem Kleinen. Mama ist geschockt und weiß nicht was sie sagen soll. Papa brüllt und ist sauer.
Nur das Kind freut sich, weil ihr der kleine Hund sofort gefällt. Während Mama das Chaos beseitigen darf, gehen Papa und die Tochter mit dem Kleinen raus. Es ist kalt. Das Mädchen und der Welpe frieren, sie wollen rein. Mama schimpft von drinnen, weil sie sich so Heiligabend nicht vorgestellt hat.
Es gibt Essen. Der kleine Wusel setzt in der Zwischenzeit einen Haufen direkt auf den guten Wohnzimmerteppich. Papa flucht und Mama holt schon mal Lappen und Eimer. Wieder gehen Papa und die Tochter mit dem Kleinen raus. Wieder ist es allen zu kalt und wieder macht der Welpe nichts mehr draußen.
Sie sitzen zusammen und singen Lieder. Da dem kleinen Wusel langweilig ist, schnappt er sich einen Ast vom Tannenbaum, und rums, liegt dieser um. Papa schimpft wieder, Mama ist den Tränen nahe. Auch das Mädchen findet das nicht mehr komisch.
Es ist Bettgehzeit. Alle sind müde und wollen schlafen. Doch der kleine Welpe fühlt sich einsam und allein. Er weint jämmerlich. Papa ist sauer und Mama muss hin und den kleinen Hund beruhigen. Kaum im Bett, geht das Gejammer weiter. Mama schläft die Nacht auf dem Sofa und muss drei Mal raus, weil der Kleine mal muss.
Es ist Morgens und das Kind freut sich schon auf den Welpen. Papa ist schlecht gelaunt und Mama hat Ringe unter den Augen. So haben sich die beiden das aber nicht vorgestellt. Die Tochter soll jetzt mit dem Kleinen rausgehen. Das findet sie aber doof. Es ist kalt und es schneit. Papa ist das egal, denn sie wollte ja immer einen Hund haben, also muss sie jetzt auch rausgehen.
Einige Zeit ist vergangen. Der Welpe ist mittlerweile ein Junghund. Das Mädchen kann nicht mehr mit ihm rausgehen, weil er zu sehr an der Hundeleine zieht. Papa ist sauer, weil er sein teures Handy zerkaut hat und Mama ist genervt, weil sie alle Teppiche entfernen musste, da diese fleckig waren und schlecht gerochen haben.
Auch der Urlaub auf Mallorca fällt dieses Jahr aus. Eine Pension für Wusel ist zu teuer und der Flug würde sogar noch mehr kosten. Außerdem haben die ganzen Impfungen, Entwurmungen und Tierarztbesuche viel Geld gekostet ....... „oh du fröhliche“
In diesem Sinne: „Keinen Hund unter dem Weihnachtsbaum“.
Die Anschaffung eines Hundes sollte gut durchdacht werden. Dem Kind spontan zu Weihnachten eine Freude machen, kann schnell nach hinten losgehen. Einen Hund zu haben, bedeutet Verantwortung und Einschränkungen. Es kommen täglich Pflichten auf einen zu, die man auch bereit sein muss zu tragen. Des Weiteren kostet ein Hund Geld. Futter, Tierarzt, Hundeschule, Versicherung, um nur ein paar Dinge aufzuzählen.
Deshalb: Bitte keinen Hund zu Weihnachten verschenken, sondern vorher mit der ganzen Familie zusammen setzen und überlegen, ob ein Hund in die derzeitige Familiensituation überhaupt reinpasst (das gilt übrigens auch für andere Tierarten!).