Was ist eine Pflegestelle?
Unser Verein betreibt in Deutschland keine eigenen Tierheime und vermittelt auch keine Hunde in Tierheime. Viele unserer Hunde finden ihr Übergangszuhause in einer Pflegestelle. Sie bekommen hier die Möglichkeit, sich von den Strapazen des Flugs zu erholen und mögliche Interessenten in Ruhe kennenzulernen. Auf Zypern machen sie einen Platz und die Mittel frei, um dort einem weiteren Hund die Chance auf Leben zu geben.
Pflegestellen sind private Haushalte,mit oder ohne eigenem Hund, die ihrem Gasthund ein Zuhause
geben bis er in ein endgültiges Zuhause vermittelt wird.
Was muss eine Pflegestellen machen ? Kann ich vielleicht auch Pflegestelle sein?
Die Pflegestelle kümmert sich um den Pflegehund wie um einen eigenen Hund. Neben regel-mäßiger Bewegung, Futter, Wasser und einem festen Schlafplatz, sollte der Hund auch schon etwas Grunderziehung erhalten. Natürlich dürfen auch das Spielen und die täglichen Streicheleinheiten nicht fehlen. Wenn der Hund erkrankt oder noch Impfungen benötigt,geht die Pflegestelle, nach Absprache mit dem Verein, mit dem Pflegehund zum Tierarzt.
Wenn man sich dazu entschließt, Pflegestelle zu werden und zur Miete wohnt, sollte man sich das Halten von Hunden auf jeden Fall vom Vermieter genehmigen lassen.Darüber hinaus sollten alle Bewohner im Haushalt mit der vorübergehenden Aufnahme eines Hundes einverstanden sein. Falls
man selbst durch Krankheit o.ä. die Pflege des Hundes vorübergehend nicht übernehmen kann, sollte eine zweite Person für Notfallsituationen zur Verfügung stehen.
Bei der Auswahl des Hundes für die Pflegestelle wird darauf geachtet, dass der Hund auch dorthin passt. Neben Gegebenheiten wie z.B. Kindern, Katzen und vorhandenen Hunden, werden natürlich auch die Wünsche der Pflegestellen berücksichtigt.
Wenn es Interessenten für den Hund gibt, wird, nach Absprache mit der Pflegestelle, ein Termin und ein Ort vereinbart, damit der Interessent den Hund kennenlernen kann.
Während der gesamten Zeit des Hundes in der Pflegestelle, besteht ein enger Kontakt mit dem Verein. Die Aufgaben rund um die Vermittlung des Hundes werden durch die Vermittler ausgeführt.
Kann man nur Pflegestelle werden, wenn man selbst einen eigenen Hund hat? Oder auch ohne?
Da wir die Pflegestellen betreuen und vorher auch genau mit den Menschen, die Pflegestelle werden möchten, sprechen, kann man auch ohne eigenen Hund und Hundeerfahrung Pflegestelle werden.
Wie werde ich Pflegestelle?
Man nimmt entweder mit einer Pflegestellenkoordinatorin oder unter
Was für Situationen können eintreten?
Abhängig von der Vorgeschichte und der Psyche des Hundes, kann es zu nachfolgenden Situationen
in der Pflegestelle kommen:
- Der Pflegehund ist nicht stubenrein und kann nicht alleine bleiben ....
- Er kennt keine Grundkommandos
- Er kann auch aus Ermanglung besseren Wissens etwas kaputt machen, z.B. nagen an Gipskartonwänden (häufig ein Symptom für Kalkmangel)
- Es kann sein, dass ich mich sehr schnell von meinem Pflegehund trennen muss, da er vermittelt wurde
- Es kann sein, dass mein Pflegehund lange Zeit bei mir lebt.
- Es kann passieren, dass der Pflegehund zum Tierarzt muss
- Der Pflegehund kommt mit den eigenen Tieren nicht zurechtkommt
- Es kann sein, dass man sich von dem Pflegehund nicht mehr trennen möchte
Welche Kosten entstehen mir?
Im Normalfall trägt die Pflegestelle die täglichen Kosten für Futter, Wasser etc.. Wenn eine Kosten-
übernahme durch die Pflegestelle nicht möglich ist, übernimmt dieses der Verein. Eventuell anfallende Tierarztkosten werden, nach vorheriger Absprache, vom Verein getragen. Bei der Hundesteuer muss mit der zuständigen Gemeinde/Stadt gesprochen werden, da es hier unterschiedliche Vorgehensweisen gibt. Sofern eine Hundesteuer an die Gemeinde/Stadt zu entrichten ist, trägt diese Kosten auch der Verein.
Warum sind Pflegestellen so wichtig?
Wir haben immer wieder Hunde die in einer Pflegestelle untergebracht werden müssen, aus folgenden Gründen:
- Es ist noch ein Welpe und wir wollen unbedingt die Sozialisierungsphase nicht verpassen, dies ist in einem Tierheim so nicht möglich
- Der Hund hat massive Anpassungsschwierigkeiten im Tierheim und leidet dort sehr
- Der Hund hat eine OP hinter sich gebracht und braucht für die vollständige Genesung etwas mehr Ruhe, diese hat er im Tierheim nicht
- Einige Hunde haben größere Vermittlungschancen wenn sie schon in Deutschland sind, denn einige Interessenten müssen das Tier auch anfassen können, bevor sie sich entscheiden.
Ohne Pflegestellen wäre es nicht möglich, den vielen Hunden zu helfen und ihnen – bis zur Vermittlung – Menschen an die Seite zu geben, die ihnen weiterhelfen. Oftmals handelt es sich um Tiere, die es bisher in ihrem Leben nicht gut hatten. Oftmals gilt es verängstigten Hunden wieder Vertrauen in den Menschen zu geben. Einfühlungsvermögen ist wohl eine der wichtigsten Eigenschaften, die ein Mensch braucht, der ein Tier, das schlechte Erfahrungen mit uns gesammelt hat, wieder "alltagstauglich" machen möchte.
Natürlich gibt es auch andere Notfälle. Es gibt viele Tiere, die durch Scheidung oder Erkrankung des Besitzers einen neuen Menschen für sich suchen. Während dieser Zeit der Suche kümmert sich die Pflegestelle liebevoll um das Tier.
Warum wir nicht jeden Hund in eine Pflegestelle geben
Die meisten Hunde haben schon schwere Verluste durchmachen müssen. Fühlen sie sich im Tierheim wohl, so ist es nicht ratsam noch eine weitere Zwischenstation für diese Hunde einzurichten. Denn die Hunde binden sich sehr schnell an ihre neuen Menschen und durchleiden bei der Vermittlung dann nur einen unnötigen Trennungsschmerz, dieses verzögert dann nur die Bindung an den neuen Halter.