umbaIm Dezember des Jahres 2010 hatte ich ein großes Weihnachtsgeschenk, als mich liebe Menschen auf Zypern an der Autobahn aufsammelten und in das Julia Tierheim brachten. An Weihnachten 2011 war ich dann ca. 3,5 Jahre und schon ein wenig traurig, dass ich immer noch im Tierheim war und kein eigenes Zuhause haben durfte. Aber ich will nicht undankbar sein, denn alle dort waren ganz lieb zu mir und haben mit Hilfe netter Menschen in Deutschland versucht, eine Lösung für mich zu finden.

Eine Lösung, die nicht einfach war, da ich keine schönen Röntgenbilder habe und als ich ins Julia kam, hatte ich auch noch sehr große Gehbehinderungen an meinen Hinterpfoten.

Die Hoffnung war, dass mir in Deutschland durch eine Operation das Leben wieder lebenswert gemacht werden konnte. Im Herbst 2012 wurde es dann aufregend! Meine Pfleger sagten, dass ich am 10.10.2012 auf einem Flug gebucht bin, da wusste ich ja gar nicht, was das bedeutet! Zuerst bekam ich wieder schöne Körperpflege und dann durfte ich mit anderen Hundefreunden in ein echtes Flugzeug einsteigen und wurde ganz privat von dem lieben Herrn Schoeller nach Deutschland geflogen.

Dort warteten schon meine tollen Pflegeeltern Eike und Claus aus der Weltstadt Hamburg! Zu Anfang war ich ja noch mächtig aufgeregt und konnte gar nicht richtig zur Ruhe kommen bei den vielen neuen Eindrücken. Zu meinen neuen Mitbewohnern gehörten nun 7 Katzen und zwei ehemalige Zypernhunde. Ich habe natürlich ganz schnell versucht, mich bei meinen Zweibeinern an die erste Stelle zu bringen, aber dies haben die nicht zugelassen! Meine Hundebrüder Joseph und Picasso brauchen die Liebe von Eike und Claus ja schließlich genauso wie ich, also wurde keiner bevorzugt. Aber ich war ja so lieblich und brav, dass meine Pflegeeltern dies auch an andere Menschen weiter getragen haben! So drang mein Charme an meine jetzigen Eltern nach Bayern! Die saßen jeden Abend vorm Internet und waren gerührt vom Film- und Fotomaterial über Eikes „Umbärchen“. Weil Eike nur das Beste für mich wollte, hat sie mich schon ganz süß „vermarktet“.

Bei den Fotos und Stories konnte kein tierliebes Herz widerstehen! Eigentlich wollten meine Bayern ja keinen zweiten Hund, nachdem im Sommer ihr Bearded Collie über die Regenbogenbrücke ging. Sie haben noch einen Bearded Collie Opa, aber sie wurden dank Eike schnell ganz süchtig nach mir. Doch erst einmal sollte ggf. noch in Hamburg die große OP anstehen und ich musste zur Untersuchung. Einen Tag bevor meine jetzigen Eltern mich auf einer Durchreise besuchen wollten, diagnostizierte die Ärztin dann, wer mit seinen krummen Knochen so gut klar kommt, der wird nicht einer OP ausgesetzt!

Tja, nun standen sie ganz schnell vor der Entscheidung, mich zu adoptieren! Naja und wer mich kennt, der weiß, dass meinem Charme keiner widerstehen kann! So lernte ich mal wieder ein neues Transportmittel kennen und stieg zu meinem neuen Hundebruder ins Wohnmobil, um nach Süddeutschland zu reisen. Meine liebe Pflegemama Eike, die sich sehr für meinen erfolgreichen Umzug nach Deutschland eingesetzt hatte, blieb mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück, als sie mich hergeben musste! Nun steht wieder Weihnachten vor der Tür und ich, das „Umbärchen“, habe meine eigene kleine Familie gefunden. Mein Weihnachtsmärchen ist wahr geworden! Meine Zweibeiner lieben mich und ich fühle mich bärig wohl in meinem neuen Zuhause.

Zu meiner Familie gehören neben den beiden Zweibeinern noch der 13-jährige Leo und der Kater Felix. Leo ist ein Lieber, ich habe zwar versucht, ihn durch meine Zähne zu überzeugen, dass ich wichtiger bin als er, aber sofort gab es eine ernste Aussprache mit meinen Zweibeinern, woraufhin ich mit Missachtung gestraft wurde! ... und mehr als 3 Mal wollte ich mich dann auch nicht unbeliebt machen! Mein Frauchen sagt, dass ich zu Hause schon ein Traumhund sei, nur draußen sind wir noch nicht ganz einer Meinung! Naja, ich weiß schon, was sie von mir will, aber es ist doch überall so aufregend und so viele Spuren die ich verfolgen muss! Besonders spaßig finde ich das Spiel „Vögel jagen“.

Letztens musste Herrchen weit übers Feld rennen, um mich einzufangen und Opa Leo konnte schon gar nicht mehr. Das fanden die echt nicht lustig, ich dafür umso mehr! Frauchen dachte ja noch, dass Herrchen etwas falsch macht, aber da habe ich ihr später mal gezeigt, dass ich ihren Ruf genauso ignorieren kann, wenn so ein schwarzer Vogel in Sicht ist! Nun meint Frauchen, dies müssten wir unbedingt noch üben! Schade eigentlich, wo ich doch so viel Spaß dabei habe!

Frauchens Papa, mein Opa sozusagen, den liebe ich besonders, der sagt sogar, dass ich ein kluger Hund bin. Aber ich denke mir, das muss ich ja nicht gleich allen zeigen!! Die deutschen Befehle für steh, komm, bleib, sitz und so weiter wollten die mir auch schon alle aufdrängen! Aber ich lass es langsam angehen! Ich muss ja schließlich erst mal bayrisch lernen.

So ihr Lieben, nun drückt mal schön die Daumen, dass ich noch lange beschwerdefrei toben kann und meinen Lieben noch viel Freude bereite, auch wenn unsere Vorstellungen von „Freude“ manchmal etwas auseinander gehen, ich sage nur Jagdfieber!

Danke an all die lieben Menschen, die an mich geglaubt haben und mit Taten oder auch Geld für mich da waren! Ein glückliches, friedliches und sattes Weihnachtsfest für alle 2- und 4-Beiner wünscht Euch aus tiefstem Herzen Euer Umba mit seiner neuen Familie: Uta & Wolfram & Leo & Felix!

Bleibt alle schön gesund und vergesst mich nicht, Euer Umbärchen