Februar 2014

Liebes Zypernhundeteam,

image 1 Kopieeigentlich wollten wir ja erst einmal in Ruhe unseren Umzug ins eigene Häuschen über die Bühne bringen und uns dann im Frühjahr ernsthafter auf die Suche nach einem vierbeinigen Begleiter machen…, aber 1. kommt es meist anders, und 2. als man denkt.

Kurz vor Weihnachten 2013 entdeckten wir die Vermittlungsanzeige von Toppy und fragten uns –mal abgesehen von seinem bereits etwas fortgeschrittenen Alter -nach dem „Haken“ bei diesem hübschen Hund. Wieso konnte er bisher nicht vermittelt werden?

Ein kurzes Telefonat und einige Emails später stand der Termin zur Vorkontrolle und wir wurden kurzerhand zur Pflegestelle mit der Option auf feste Übernahme. Schon am 31.01.2014 standen wir dann voller Vorfreude abends in Hamburg am Flughafen und holten unseren Schützling ab.

image 3 KopieDie Rückfahrt verlief absolut problemlos, und auch die erste Nacht bereitete Toppy keine Schwierigkeiten. Er benahm sich als wäre es selbstverständlich bei uns zu sein. Bereits am nächsten Tag war für uns klar, dass wir diesen Hund auf keinen Fall wieder hergeben würden und er selbstverständlich bleiben darf.

Er hat sich seither super eingewöhnt, und hört im Haus schon wirklich gut. Er ist lieb und aufgeschlossen zu anderen Hunden und Menschen, und ein absoluter Schmusekönig. Draußen zeigt er uns täglich, dass man mit 8,5 Jahren keinesfalls zum „Alten Eisen“ gehört und nur auf dem Sofa liegen möchte!! Ab nächster Woche steht der Besuch der Hundeschule an, damit das mit dem „Hören“ auch draußen bald besser funktioniert.

Die Frage bleibt: Wieso konnte dieser tolle Hund so lange nicht vermittelt werden? Die Antwort ist uns inzwischen egal. Wir sind absolut glücklich ihn zu haben und hoffen dass wir noch einige schöne Jahre zusammen verbringen können!

An dieser Stelle nochmals ein dickes Dankeschön an den Verein für die Organisation und die Arbeit, die ihr täglich leistet.

Viele Grüße, Alexa, Arne und Toppy

 

Oktober 2014

Hallo Freunde,

image 2 Kopievon Frauchen hattet ihr ja bereits im Februar erfahren wie meine ersten Tage hier im kalten Norddeutschland so verlaufen sind. Aber nun ist wohl auch mal der Zeitpunkt gekommen, dass ich mich zu Wort melde und euch ein Feedback aus meiner Sicht gebe. Kurz und knapp auf den Punkt gebracht: „Das Warten hat sich gelohnt.“ Und: „Klasse Arbeit die ihr da durchweg leistet!“

Ich weiß gar nicht was ich zuerst erzählen soll. Die ersten Tage in meinem neuen Zuhause habe ich, entsprechend meinem Naturell, einfach erstmal ganz entspannt abgewartet was denn wohl noch so passiert. Mein Körbchen vor dem Kamin, mein Platz auf dem Sofa, ständig streichelnde Hände – das war alles sehr vielversprechend, aber ich wollte mich natürlich nicht zu früh freuen. Gleich am Abend meiner Ankunft durfte ich den Garten kennenlernen, und am Tag darauf sind wir zum Spazieren gehen in einen naheliegenden Wald gefahren. Jungediieee…welch Geruchsexplosion in meiner Nase!! So viele neue spannende Gerüche!

Aufgrund des Wetters sah ich im Anschluss aus wie ein Schw… und musste zuhause dann erstmal in die Badewanne. Das fand ich nur „geht so“…aber ließ es natürlich über mich ergehen. Danach gab es etwas zu fressen und es wurde wieder viel gestreichelt. Ich glaube, spätestens da hatte ich Frauchen und Herrchen soweit dass sie beschlossen, mich zu behalten.

image KopieSie nannten mich um in Balou, ich glaub Toppy gefiel Ihnen nicht ganz so gut. Fand ich zwar komisch, aber nicht weiter schlimm, Balou ist auch schön, und Leckerchen gab‘s immer dazu wenn ich drauf hörte. Nach und nach lernte ich dann durch die täglichen Spaziergänge unsere Wohngegend sowie weitere schöne Fleckchen zum Laufen und Toben kennen. Wald, See, Strand, Deich… Herrlich!! Auch viele andere Hunde trifft man hier immer. Die meisten sind freundlich. Franzi zum Beispiel, ein kleiner Windhund, die mag ich sehr gerne. Und Pepe, ein Hund aus der Nachbarschaft, ist sogar auch ein Zypernhund! Und die Menschen dazu sagen immer alle was für ein hübscher lieber Kerl ich doch sei… Frauchen und Herrchen wurd es allerdings irgendwann leid dass ich unterwegs ständig an der Leine zog und auf ihre Rufe und Lockversuche nicht reagierte. Leckerchen? Hier draußen? Nein danke, völlig uninteressant! Ihr Lieben, und da ist’s mir auch egal ob ihr mich Balou oder doch wieder Toppy ruft. Ich lachte mir eins ins Fäustchen, hätte ich doch niemals gedacht dass sie mich alten Kerl daraufhin doch tatsächlich noch mit in die Hundeschule nehmen würden.

Gesagt – getan. Nun gut, es ist ja nicht so dass ich das alles nicht können würde…also mache ich brav mit. Sitz, Platz, Fuß, wenn es sie doch glücklich macht…und das tut es wohl, zumindest freuen sie sich darüber immer so. Nach der Stunde folgt dann noch regelmäßig das Austoben mit den anderen Hunden am See. Da lassen wir richtig die Sau raus. Und ratet mal wer hier die Hosen an hat?! Die anderen Frauchen und Herrchen gucken meist ganz ungläubig wenn sie erfahren, wie alt ich schon bin. „Alt“..pfff…dass ich nicht lache! Seit dem Besuch der Hundeschule höre ich viel besser und darf inzwischen auch hier und da ohne Leine laufen – DAS ist klasse sag ich euch! Und der Hundelehrer sagt, dass wir auch meinen Hasenjagdtrieb noch in den Griff bekommen – ich bin gespannt!

Inzwischen kann man sagen, dass ich so richtig angekommen bin in meinem neuen Zuhause. Und es gefällt mir gut! Ich erlebe ständig Neues und Frauchen und Herrchen nehmen mich mit wann und wohin es geht. Restaurant? Kein Problem – ich komme mit und liege ruhig unter dem Tisch. Zu Besuch bei Freunden? Auch da bin ich jederzeit herzlich willkommen. Kleine Kinder stören mich hier ebenfalls nicht. Ne Runde Joggen? Klar, ich bin dabei!! Kennt ihr eigentlich Pferde?? Oftmals darf ich mit Frauchen zum Stall. Ich hatte zuerst etwas Angst vor diesen riesen Tieren, aber inzwischen geht es.

Sollte ich doch irgendwo nicht mit hinkönnen bleibe ich ohne zu Murren auch mal allein zuhause. Oder ich bekomme einen Hundesitter organisiert. Zweimal die Woche verbringe ich z.B. den Tag über bei Oma und Opa, weil Frauchen und Herrchen da ungünstige Arbeitszeiten haben, sodass ich sonst zu lange alleine sein müsste – und das wollen sie nicht. Bei Oma und Opa wohnen auch Benny und Ella, zwei kleine „Spanienhunde“. Im Juni waren wir das erste Mal zusammen in Schweden im Urlaub. Zuerst wusste ich natürlich gar nicht was das ist - Urlaub. Es war ziemlich aufregend und gleichzeitig war ich etwas verunsichert. Wir sind lange Auto gefahren und dann haben wir in einer Hütte mitten im Wald gewohnt! Da war wieder was los in meiner Nase sag ich euch. Hase, Wildschwein, Elch – ich war ganz aufgeregt! Zur Sicherheit durfte ich auch nur an der Schleppleine mit nach draußen. Das war natürlich etwas blöd für mich, aber nachvollziehbar und sicherlich das Beste so. Nach einer Woche sind wir wieder zurück gefahren und haben den eigentlichen Sommer dann zuhause verbracht. Einige Male sind wir an einen See gefahren, an dem auch Hunde ins Wasser durften. Hier war auch immer richtig was los. Scheinbar macht es den meisten Hunden Spaß ins Wasser zu gehen…? Ich war skeptisch und hielt mich zunächst am Rand auf und schnüffelte ausdauernd im Schilf. Mit Leberwurst konnten sie mich dann irgendwann doch ins kühle Nass hineinlocken und es begann tatsächlich ein wenig Spaß zu machen, jedoch nur solange ich stehen konnte. Eine Entenfamilie brachte mich dann schlussendlich dazu einige Schwimmzüge zu tun – und siehe da, ich kann es!! Aber mit 4 Pfoten auf dem Boden macht das Planschen weiterhin am meisten Spaß.

Jetzt Anfang Oktober ging es erneut auf große Fahrt. Wir sind umgezogen in eine kleine 1- Zimmerwohnung auf Rädern. Wohnmobil nennen sie das. Wir waren in Frankreich unterwegs, in der Normandie und der Bretagne. Heidewitzka hatte ich dort einen Spaß!! Riesig weite Strände zum Spazierengehen, Rennen und Toben. Es waren nicht viele Menschen dort und wenn dann nur welche mit Hund. Dünen und Felsen auf die ich klettern konnte. Krebse und Seesterne die mit mir spielen wollten – oder ich mit Ihnen? Auch im Wasser fühlte ich mich nun viel sicherer! Fast zwei Wochen waren wir so unterwegs – mal hier und mal da, und wenn ihr mich fragt – ich wär gern noch länger geblieben. Ich hoffe, das machen wir nochmal!!

Tja und nun haben sich hier alle Blätter bunt gefärbt und es ist Herbst, und ich bin jetzt schon 9 Monate in meinem neuen Zuhause. Wenn ich bedenke was ich alles erlebt habe in dieser Zeit…und was wohl noch alles so kommt!? Ich bin mir auf jeden Fall sicher, Frauchen und Herrchen haben mich richtig gern und meinen das ernst, dass sie mich nie wieder hergeben, und das ist ein gutes Gefühl!

Liebes Zypernhundeteam, ich danke euch für die Mühe, die ihr euch täglich macht, um Hunden wie mir in ein neues Leben zu verhelfen. Insbesondere Hunden, für die es zunächst scheinbar kein passendes Zuhause gibt. Macht weiter so, ihr seid top! Liebe Zypernhunde, lasst euch gesagt sein, haltet durch, das Warten kann sich lohnen, denn für ein Happy End ist es nie zu spät!

Ich melde mich bald wieder, macht es gut! Euer Toppy (jetzt Balou)